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Abb. 19: Das Wollbacher Schul haus aus dem Jahr 1964
Das bisherige Siedlungswachstum erstreckt sich gegen Osten. Ab den 70er Jahren
des letzten Jahrhunderts ist hier ein großflächiges Neubaugebiet entstanden. Es
hat den Ort in Richtung Nebenau und Egerten erheblich anwachsen lassen. An den
sonnenbegünstigten, südexponierten Hängen des Buchholen prägen Ein- und
Zweifamilienhäuser das Siedlungsbild. Seit 2010 ist im Südosten das Baugebiet
Niedere Hofrütte zur Bebauung freigegeben. Hier entstehen Ein- und Zweifamilienhäuser
. Die Einwohnerzahl Wollbachs betrug 1829 446, 2010 829.
Wollbach aufwärts liegt dicht am Fuß des ansteigenden Röttier Waldes die
Siedlung Nebenau. 1365 als „Ebenowe" urkundlich nachweisbar, gehörte das
Dörflein zur Vogtei Wollbach. Hinweise auf einen Adelssitz gibt allein der Flurname
„Burgholen". Vor der Reformation soll sich dort eine Wallfahrtskapelle befunden
haben. Der Weiler folgt als langes Wegeband der Scheideckstraße, die
zum gleichnamigen Pass zwischen Kandern und Schlächtenhaus führt. Entlang
dieser Achse reihen sich die Anwesen auf beiden Seiten einzeilig und weitabständig
auf. Eine allmähliche Siedlungsverdichtung setzt durch moderne Um- und
Neubauten ein. 1749 zählte man 67 Bewohner, 1816 116, 1900 103 und
2010 93 Einwohner.
Östlich, über Nebenau im Wald gelegen, befand sich die spätmittelalterliche Rodungssiedlung
„Rüttihof. Seit 1365 als „Rüte" danach als „Sonn Rüti" bezeichnet
, handelt es sich um einen herrschaftlichen Meierhof, der im 18. Jh. als Erblehen
vergeben und von zwei Familien bewohnt war. 1777 wurden die Inhaber mit
einer Geldsumme abgefunden, die Matten verkauft, die Äcker aufgeforstet und die
Hofgebäude 1788 abgebrochen. Lediglich einige Mauerreste zeigen heute den
Standort dieser Siedlung.
Westlich, oberhalb von Nebenau, liegt der Weiler Egerten. 1365 wurde er als
„an der Egerten" erstmals erwähnt. 1740 zählte man 58 Einwohner, ab 1816 bis
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