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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
73.2011, Heft 1.2011
Seite: 56
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fach am Polytechnikum in Karlsruhe und wurde bald politisch tätig und auch
Landtagsabgeordneter in Karlsruhe. Dennoch erlernte er nach der Teilnahme am
Siebziger Krieg das Müllerhandwerk und die Landwirtschaft gemäß den Vorgaben
seines Schwiegervaters. Seine Frau Anna Maria kümmerte sich um die Landwirtschaft
und hatte den Landwirt Hildebrand aus Schallbach als rechte Hand.

In zweiter Generation der Mühlenbesitzer Dreher führte dann der Sohn Karl
Adolf Dreher (*26.7.1873, |22.3.1958 - jeweils in Wittlingen) die Mühle und den
landwirtschaftlichen Betrieb weiter. Wie sein Vater beschäftigte er in der Mühle in
der Regel angestellte Müller; er kümmerte sich mehr um die Landwirtschaft.

Sein Sohn Werner war bestimmt, die Mühle (und die Landwirtschaft) in dritter
Generation der Familie Dreher weiterzuführen. Er wurde vor dem 2. Weltkrieg
Müllermeister und bis zu seinem frühen Tod 1955 führte er die Mühle weiter.
Auch die Hoffnung, dass sein Neffe Rolf Dreher (*7.2.1942) die Mühle weiterführen
würde, zerschlug sich, als er - bereits Geselle - in der Binzener Mühle, wo er
beschäftigt war, am 30.1.1961 tödlich verunglückte. So musste die Wittlinger
Mühle und die Landwirtschaft 1955 bis zum Verkauf 1972 wieder in die Hände
von Pächtern gegeben werden.

3. Die Wasserkraft

Für die Bärenfeiser Mühle war das Vorhandensein einer Wasserkraft wie für
viele andere Mühlen im Kandertal - in manchen Orten sogar bis zu drei - unabdingbar
.

Bereits seit sehr früher Zeit zweigt etwa 250 m oberhalb der Mühle aus der Kan-
der der Mühlenbach ab, der sich hinter einem mit Erlen besetzten Deich am westlichen
Rand des Kandertals bis zur Mühle hinzieht. Den Abzweig besorgt eine
Wehranlage - früher aus Holz (Abb. 7) - seit der Zerstörung durch ein Hochwasser
1916 aus Beton, welche die Kander etwas aufstaut und zur Regulierung der Wassermenge
für die Mühle genutzt wurde. Hier war auch immer etwas tieferes Wasser
in der Kander - somit ein geeigneter und beliebter Badeplatz für die Wittlinger
an heißen Sommertagen. Bis zur Mühle entstand dann eine nutzbare Wasserhöhe
von ca. 3,5 m gegenüber dem Unterlauf nach den Wasserrädern bzw. später der
Turbine.

Die Pflege des gesamten Wasserlaufs, also des Mühlen-Kanals, der Wehre, Böschungen
und Bepflanzungen oblag dem jeweiligen Mühlenbesitzer. Der Kanal
musste einmal im Jahr ausgeputzt werden.

Zu der Zeit, als die Mühle in den Besitz der Familie Dreher kam, gab es drei
Wasserräder: zwei an der Mühle und ein drittes an der vorderen Scheune. Diese
existierte bis etwa 1972 neben der erwähnten Straße nach Schallbach an dem tief
liegenden Unterlauf des Mühlenbachs.

Karl Eduard Dreher baute die Mühle wahrscheinlich weiter aus; sicher ist jedenfalls
, dass bald nach dem Übergang der Mühle in seinen Besitz die Ausnutzung

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