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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
73.2011, Heft 1.2011
Seite: 73
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lieh hat Adenauer die ehemaligen Befestigungen der Stadt in den zwanziger Jahren
in einen grünen Gürtel umgewandelt - auch dies eine herausragende Leistung.

Doch finden sich auch in Baden an der Wende zum zwanzigsten Jahrhundert wie
auch noch in den Jahren der Weimarer Republik herausragende Persönlichkeiten,
die das Amt eines Bürger- oder Oberbürgermeisters innehatten und die Strukturen
ihrer Gemeinde für viele Jahrzehnte geprägt haben. Beispielhaft genannt werden
kann der Freiburger Oberbürgermeister Otto Winterer, der Freiburg zwischen 1888
und 1913 auf den Weg zur modernen Großstadt brachte, andere Beispiele wären
für die Weimarer Zeit der Mannheimer Oberbürgermeister Hermann Heimerich,
der Konstanzer Oberbürgermeister Otto Moericke oder der Bürgermeister von
Eberbach, John Gustav Weiß. Nicht vergessen werden sollte schließlich Hermann
Robert Dietrich, der seine Laufbahn als Bürgermeister von Kehl begann, zum
Oberbürgermeister von Konstanz aufstieg und in der Weimarer Zeit schließlich als
badischer Außenminister, Reichstagsabgeordneter und zuletzt als Reichsfinanzminister
und Vizekanzler unter Heinrich Brüning tätig war. In diese Galerie bedeutender
badischer Bürgermeister einordnen lässt sich ohne weiteres auch Erwin Gu-
gelmeier, der zwischen 1906 und 1927 als Bürgermeister, seit 1923 als Oberbürgermeister
von Lörrach tätig war. Die Jahre der Bürgermeistertätigkeit Gugel-
meiers können für die Stadt in der Südwestecke des Reiches verstanden werden
als Jahre der Expansion, der Innovation und der Professionalisierung der kommunalen
Strukturen. Gugelmeier ist es gelungen, Lörrachs Weg zum modernen, regionalen
wirtschaftlichen Oberzentrum voranzutreiben und gleichzeitig Bedeutendes
für die kulturelle Förderung der Stadt zu leisten. Zugleich hat sich Gugelmeier
durch seine Erfolge in Lörrach für größere Aufgaben empfohlen, so dass er 1927
zunächst an die Spitze des Badischen und schließlich 1932 an die Spitze des Deutschen
Spar- und Girokassenverbandes berufen wurde.

Im Folgenden soll der Lebensweg Erwin Gugelmeiers, ausgehend von seinen
zahlreichen Publikationen und Reden sowie seiner Verdienste um die Stadt Lörrach
als Oberbürgermeister und Reichstagsabgeordneter näher beleuchtet werden.

Erwin Gugelmeier wurde am 15. Januar 1879 als Sohn eines Postmeisters in
Bühl geboren. Bedingt durch zahlreiche Versetzungen des Vaters, u. a. nach Wertheim
, Mosbach, Weinheim und Karlsruhe, war die Jugend Gugelmeiers durch häufige
Schulwechsel geprägt. Studiert hat Gugelmeier in Heidelberg und Berlin, wobei
dieser Lebensabschnitt 1901 erfolgreich mit dem juristischen Staatsexamen
und der Promotion abgeschlossen werden konnte. Was folgte waren vier Jahre als
Assessor im Staatsdienst, die wiederum geprägt waren durch Versetzungen, in denen
Gugelmeier aber gleichwohl wichtige Erfahrungen für seine spätere Tätigkeit
als Lörracher Bürgermeister gewinnen konnte. 1905 war er zuletzt im Badischen
Innenministerium beschäftigt, bevor er für ein Jahr als Stadtrechtsrat nach Baden-
Baden wechselte. Von hier aus bewarb sich Gugelmeier auf die neu ausgeschriebene
Stelle des Lörracher Bürgermeisters: Erstmals überhaupt in der
Stadtgeschichte sollte eine hauptamtliche Bürgermeisterstelle geschaffen werden,
wobei die Anregung hierzu bemerkenswerterweise von der örtlichen Sozialdemo-

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