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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
73.2011, Heft 1.2011
Seite: 80
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Geldentwertung außerordentlich segensreich gewirkt. Das gleiche gilt für die Speisungen
, welche die nunmehr neu gebildete Deutschlandhilfe in deutschen Städten
einrichtet" (Baden und die Schweiz, S. 15 f.). Am erfreulichsten jedoch sei es, dass
unterernährte deutsche Kinder in Ferienaufenthalten bei schweizerischen Familien
wieder zu Kräften kommen konnten. Aus Dankbarkeit für die Wohltaten hat die
Stadt Lörrach auf Anregung Gugelmeiers eine Wappenscheibe gestiftet, die sich
noch heute im Vorzimmer des Basler Rathauses befindet.

Angesichts der engen Beziehungen zur Schweiz war es auch nicht verwunderlich
, dass auch ein Vertreter der Basler Kantonsregierung bei der Verabschiedung
Erwin Gugelmeiers am 26. November 1927 in Lörrach anwesend war. Gugelmeier
hatte zu diesem Zeitpunkt, nach insgesamt 21-jähriger Tätigkeit, sein Bürgermeisteramt
niedergelegt, um als erster hauptamtlicher Präsident an die Spitze des
Badischen Spar- und Girokassenverbandes zu treten. In seiner neuen Funktion
kam Gugelmeier die Aufgabe zu, 150 Sparkassen des Landes in einem einheitlichen
Verband zusammen zu fassen, offenbar hat sich Gugelmeier in dieser Aufgabe
ebenfalls bewährt, denn schon 1932 ist er als Vizepräsident und Geschäftsführer
an die Spitze des Deutschen Spar- und Girokassenverbandes gewählt worden
. Über seine Tätigkeit in dieser Funktion ist leider so gut wie gar nichts bekannt
. Öffentlich hervorgetreten ist Erwin Gugelmeier in dieser Funktion immer
wieder durch Vorträge zu Fragen des Sparkassenwesens und schließlich 1939
durch die Veröffentlichung seiner Lebenserinnerungen über seine zwanzigjährige
Tätigkeit in der deutschen Südwestecke, die eine wichtige Quelle der Geschichte
Lörrachs in den ersten drei Jahrzehnten des letzten Jahrhunderts bilden. In diesen
zeichnet Gugelmeier wohl durchaus zu Recht von sich das Bild eines über allen
Parteiinteressen stehenden Bürgermeisters, der in allererster Linie dem Wohl seiner
Gemeinde verpflichtet war.

Erwin Gugelmeier starb in den Wirren der Einnahme Berlins durch die Rote Armee
Ende April/Anfang Mai 1945.

Quellen und Literatur:

Die Antrittsrede des neuen Bürgermeisters der Stadt Lörrach Herrn Dr. Gugelmeier, in: Beilage zum „Oberba-
disches Volksblatt" vom 21. November 1906, hinterlegt in: Stadtarchiv Lörrach IV.2/2; Oberbürgermeister Dr.
Gugelmeiers Abschied u. Ernennung zum Ehrenbürger d. Stadt Lörrach, Niederschrift über die Feier v. Herrn
Arnold, hinterlegt in: Stadtarchiv Lörrach IV.2/2. - Gugelmeier, Erwin: Baden und die Schweiz, Lörrach
1924; Gugelmeier, Erwin: Das schwarze Jahr 1917/18, Freiburg i.Br. 1926; Gugelmeier, Erwin: Von 1906-
1926 in der deutschen Südwestecke, Karlsruhe 1939; Möhring, Gerhard: Oberbürgermeister Dr. Erwin Gugelmeier
1879-1945 in: Unser Lörrach 6 (1975), S. 36-45; Ott, Hugo: Lörrachs Weg zur Industriestadt in:
Lörrach. Landschaft, Geschichte, Kultur, Lörrach 1983, S. 283-476; Recker, Marie-Luise: Konrad Adenauer:
Leben und Politik, München 2010; Rothmund, Paul/ Schubring, Klaus/ Sepaintner Fred Ludwig: Stadt Lörrach
, Politisches Leben, in: Der Landkreis Lörrach. Kreisbeschreibungen des Landes Baden-Württemberg. 2
Bde. Sigmaringen 1994, Bd. 2, S. 105-108; Sepaintner, Fred Ludwig (Hrsg.): Weil am Rhein, Weil am Rhein
1986; Sepaintner, Fred Ludwig: Politisches Leben u. Wahlen, in: Der Landkreis Lörrach. Kreisbeschreibungen
des Landes Baden-Württemberg. 2 Bde. Sigmaringen 1994, Bd. 1, 1993,432-443.

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