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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
73.2011, Heft 1.2011
Seite: 88
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Erst am 5. Februar 1881 wurde dieser Rechtsstreit gütlich beigelegt. Dazu
schreibt Kneusslin: „Von den anwesenden Bürgern stimmten nun 68 für den Vergleich
, hingegen 18 dagegen, so war denn mit großer Mehrheit der Vergleich geschlossen
und der Jahrhunderte lange Streit endlich begraben. Jeder der dabei
war freute sich des gelingens und nun werden die zwei Prozeßtitel Mähnebauern
und Taglöhner hoffentlich verschwinden, von jetzt an haben wir nicht mehr zwei
Gemeinden in einer Gemeinde, jetzt sind wir Alle rechtmäßig nur Gemeindebürger
und dankte Gott, dass diese Sache endlich zum Abschluß gekommen istu.12)

Mene oder Mäne oder Mähne?

Als primäre Ausgangsbasis wählten wir die retrodigitalisierte Ausgabe des Deutschen
Rechtswörterbuchs.13) Schnell wurde deutlich, dass es - je nach Sprachraum
und zeitlicher Zuordnung - zu unterschiedlichen Ausprägungen des Wortes kam:
gmähn, mähn, mähne, mähnen, mähni, mäne, mäni, mäny, mäöhne, men, menad,
menaere, menare, menät, mend, mened, mener, menge, meni, menina, menjan,
menne, mennen, meny, minare, möne, mönen, vectura und vehes.

Daraus entstanden Kombinationen, die sich wiederum - je nach Sprachraum -
entweder mit „e" {mene) oder „ä" (mäne) oder „äh" (mähne) bzw. mit einfachem
„«" (mene) oder verdoppeltem „nn" (menne) schreiben.

Abb. 8: Was den Betrachter wie eine Idylle anmutet, war in Wirklichkeit ein von harter körperlicher
Arbeit geprägter Alltag, dessen Erträgnisse oft nicht einmal den täglichen Hunger stillen konnten.
Auch die Gersbacher Taglöhner lebten mehrheitlich am Existenzminimum, was ihre Abhängigkeit von
den Menebauern noch erhöhte (zeitgenössischer Stich um 1880, Archiv & Sammlung AG MINIEOSSI).

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