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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
73.2011, Heft 1.2011
Seite: 89
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Das Wort mene mit allen seinen Abkömmlingen kommt vor allem im alemannischen
Sprachraum und dessen gesamtem Ausdehnungsgebiet zwischen Elsass,
Baden, Württemberg, Vorarlberg bis ins westliche Bayern sowie in der deutschsprachigen
Schweiz vor.

Abb. 9: Auch bei den Gersbacher Menebauern gängige Praxis: Das kombinierte Anspannen von verschiedenen
Zugtieren, um ein Optimum an kraftvoller und sicher führbarer Zugkraft zu erreichen

(historischer Stich um 1880, Sammlung AG MINIFOSSI).

Ebenso vielfältig sind die zusammengesetzten Nomen, die sich um den Stamm
„mene" sammeln, wobei auch hier ein ständiger Wechsel - sogar in ein und derselben
Quelle - von „e" oder „ä" oder „äh" bzw. mit „n" oder „nn" stattfinden
kann. Wir begrenzen uns daher bewusst auf die Schreibweise mit „e": Mene, Me-
nebauer, Menebrot, Menebub, Mendienst Menehafer, Menloch, Meneloch, menen,
Mener, Mene Schaffner, Menet, Meneweg, Mengarbe, Menknecht, Menpfennig,
Mentac, Mentag, Mentagacker, Mentager, Mentaggut, Mentagland, Mentreiber,
Mentagmeister, Ochsenmene, Roßmene und Stiermene.

Grundsätzlich verstand man unter „Mene" ein Gespann oder ein Fuhrwerk mit
Zugtieren, entweder mit Pferden oder mit Ochsen bzw. dessen Führung, also das
Leiten und Vorwärtstreiben der eingespannten Zugtiere.

Bei der Mene wird auch der Mendienst im Sinne von Fuhrfron aufgeführt, also
eine dem Grundherrn zustehende Dienstleistung, welche der Bauer mit halber
oder ganzer Mene zu leisten hat. Der Mendienst konnte aus dem Fuhrdienst und/
oder Pflugdienst bestehen.

1397 wurde urkundlich auch im Schwarzwald von anderhalb meny und zwo meni-
na vermerkt, was deutlich macht, dass man die meny an der Anzahl der eingespannten
Zugtiere bemaß.14) Wobei eine ganze Mene ein Gespann mit sechs Pferden oder
Ochsen umfasste und eine halbe Mene eine Gespanneinheit von 3-4 Zugtieren.

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