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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
73.2011, Heft 1.2011
Seite: 91
(PDF, 30 MB)
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Dazu zählten Heuwege, Dungwege, Brachwege, Brunnenwege, Kirchwege,
Mühlewege, Gemeinwege, Allmendwege, Waldwege, Flurwege, Feldwege, Bauwege
, Stiege, Steigen, Stege, Fußpfade, Rainwege, Schlittenwege, Winterwege,
Sommerwege, Weidewege, Tränkwege, Triebwege, Holzwege, Schleifwege, Fahrwege
, Karrenwege und „Schalmenwege", die zur dorffernen Viehbegräbnisstätte
führten.16)

Alle diese Wege dienten nur den wirtschaftlichen Bedürfnissen des Dorfes und
waren Einrichtung der Dorf- und Markgenossenschaft. Während die Dorfwege nur
den Dorfgenossen vorbehalten waren, standen Straßen „für jeden ehrlichen Mann
offen". Dagegen dienten die Wege nur der Feld- und Wiesen-Bebauung bzw. der
Waldnutzung und durften so nur von den Dorfgenossen genutzt werden.17)

War ein Bauer gemenn, dann besaß er ein oder mehrere Gespanne und konnte
Zugtiere führen bzw. Lasten sicher mit einem Wagen transportieren. Der Mener
war der Viehtreiber, der das Zugtier zum schnelleren Gehen mit der Gerte antrieb.
Meneschaffner war ein Taglöhner, der bei einem Menebauern arbeitete.18'

Auch der Menknecht führte als Knecht beim Pflügen oder Fuhrtransport das
Zugvieh - je nachdem eine Ochsen-, Ross- oder Stiermene - auf dem Meneweg,
dem Fuhrweg, oft begleitet auch vom Menjungen oder Menbuben, der auch die
Aufgabe hatte, die Zugtiere anzutreiben.

Abb. 11: Beim Merten kamen immer - wie auch auf dieser zeitgenössischen Abbildung gut
erkennbar - als Zug- und Arbeitstiere Rinder und Pferde gleichermaßen zum Einsatz - oft auch
kombiniert (Originalstich um 1800, Sammlung AG MINIFOSSI).

Zu den Menebauern selbst findet sich im Badischen Wörterbuch folgender Hinweis
: Menebauern: heißen die reichen, grundbesitzenden Bauern im Gegensatz
zu den Taglöhnern. Wohl die Bauern mit eigenem Gespann, die deshalb auch die
großen Fuhren über Land machten ".19)

Um einen realistischen Einblick in die uns mehrheitlich unbekannte Welt der damaligen
Landwirtschaft und in die Praxis des Führens von Zugtieren und Gespannen
zu erhalten, legten wir einerseits eine umfangreiche Sammlung zeitgenös-

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