http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2011-01/0095
1615 findet sich der Hinweis bei Donaueschingen: „ ... der gemeindt Ringingen
ist die waydt alda folgender gestalt verliehen, daß ieder mayer oder mäny ain wagen
... voll gueten thung geben".24) 1661 wird in einer Urkunde vermerkt: „... er
soll auch mit seiner mahnen zu täglichen diensten gesessen und mir und meinen
erben derenwegen gerichtbar ... sein.25)
Wohl wissend um die starken regionalen Schwankungen aller historischer Flächenmaße
, die z. T. schon von Dorf zu Dorf und zusätzlich noch zwischen den topographischen
Tal- und Höhenlagen der entsprechenden Standorte sehr stark differieren
, war es uns dennoch auch wichtig, für eine Manse, eine Juchert oder einen
Morgen zumindest annäherungsweise metrische Vorstellungen zu entwickeln, um
den Aussagewert alter Maßeinheiten überprüfen zu können.26)
Der Reichtum der Menebauern lockt
Die Forschungsarbeiten über die Schanzlinien im Gersbacher Raum stellten uns
immer wieder vor eine entscheidende Frage: Warum litt gerade Gersbach im 17.
bis hinein ins späte 18. Jahrhundert so stark unter den Kontributionen und was hatte
dies möglicherweise auch mit den Menebauern zu tun?
Abb. 13: Die umfangreichen Schanzanlagen im Süden und Westen von Gersbach sollten das Dorf von
den ständigen Kontributionszügen der Franzosen schützen. Die Rekonstruktion einer Sechseckschanze
(Polygonalschanze) auf dem Gewann „Scherentann" beeindruckt mit ihren 60 Metern Durchmesser,
den 7 Meter hohen Wällen und einem massiven „Chartaque": Diese Wach- und Signaltürme gewährleisteten
einst die problemlose Kommunikation zwischen den Schanzen und standen an exponierten topographischen
Punkten. In Gersbach wurde der Chartaque dennoch bewusst in die unmittelbare Umgebung
der Schanze gesetzt, um dem Besucher den Gesamteindruck einer kompletten Schanzlinie zu
vermitteln.
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