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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
73.2011, Heft 1.2011
Seite: 95
(PDF, 30 MB)
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Abb. 14: Neben der Anzahl, dem Ausbildungsstand und der Ausrüstung der Soldaten bestimmten
quantitativ und qualitativ vor allem Pferde den Erfolg eines Feldzuges: Nur bei einer ausreichend großen
Zahl - zwischen 50 000 - 100 000 Pferde für einen bedeutenden Feldzug - waren Mobilität,
taktische Beweglichkeit, ein Erfolg versprechender Angriff und eine ausreichende Versorgung sowie ein
planvoller und geordneter Rückzug der Truppen gesichert (zeitgenössischer Stich um 1700,

Archiv & Sammlung AG MINIFOSSI).

kleinen Linie kombinierte und damit einen massiven Abwehrgürtel zwischen
Wehra und Wiese aufbaute.

Gersbach wurde so zum einzigen Ort auf evangelisch-baden-durlachischem Territorium
, den der „Türkenlouis" mit einer solch hohen Anzahl von Schanzen sichern
ließ: Alle anderen großen Defensivsysteme lagen ausschließlich auf dem katholisch
-vorderösterreichischen Reichsgebiet.

Dass mit dieser „Vorderen Linie" (Gersbach - Schlechtbach - Schweigmatt -
Raitbach) die Kontributionen nach dem Bau der Schanzen tatsächlich erfolgreich
unterbunden werden konnten, bestätigt eindrücklich das strategische Ziel nicht nur
dieser, sondern generell aller Linien: „Linien erfüllten einen rein taktischen Zweck,
indem sie große Landstriche zuverlässig in allen Jahreszeiten vor dem Eindringen
kleinerer feindlichen Parteien und Detachements schützten. Hinter ihnen konnten
ohne störende Zwischenfälle Felder bebaut werden, konnte Handel betrieben werden
, konnten Steuern eingezogen werden, kurz: das hinter ihnen liegende Land blieb
als logistische Basis der eigenen Kriegsführung vorbehalten und gleichzeitig wurden
die Untertanen geschont, woran die zivilen und militärischen Amtsträger ein großes
Interesse haben mussten. So dienten die Linien dazu, die Ressourcen der von ihnen
geschützten Gebiete dem Gegner vorzuenthalten und sie selbst zu nutzen!"30)

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