Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
73.2011, Heft 1.2011
Seite: 97
(PDF, 30 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2011-01/0099
Nach 1918 kam es in Folge des Versailler Vertrages erneut zu umfangreichen
Reparationsleistungen und auch nach dem Zweiten Weltkrieg gab es ab 1946 im
Gersbacher Raum wieder sog. „F-Hiebe", die „Franzosen-Hiebe". In der Regel
waren es Kahlhiebe in gut zugänglichen Lagen, möglichst in grenznaher Lage, die
heute wieder mit 50- bis 60-jährigen Fichten bestockt sind.33)

Von Waldmarkgenossen zu Fuhrunternehmern

Der im Mittelalter geltenden Transportpflicht34' und den Spanndiensten für den
Grundherrn standen im Gegenzug dafür vom Grundherrn eingeräumte besondere
Vorrechte. Zu diesen Privilegien gehörte z. B. auch die vorrangige Nutzung von
bestehenden Wegen und Straßen. Denn der Transport von Gütern war keineswegs
freizügig, sondern unterlag strengen Regeln, über deren Einhaltung die Dorfgenossenschaft
wachte.35)

Andererseits waren die Adligen aber auch abhängig von der reibungslosen Versorgung
mit Bau- und Brennholz, was die Rolle der Menebauern aufwertete und
stärkte. So kam es wohl - Zug um Zug - zu einer steten Ablösung noch bestehender
(Fron-) Dienste und zur Ausbildung freier Bauern mit freiem Grundbesitz.

Abb. 16: Nur sehr selten haben die historischen Kupferstecher den auch für einen Feldzug notwendigen
und von den Bauern zu stellenden Fuhrwerke und Gespanne einen gebührenden Platz in ihren Werken
eingeräumt. Der Ausschnitt (Schlacht bei Breitenfeld 1631, originaler zeitgenössischer Kupferstich,
Sammlung AG MINIFOSSI) zeigt Fuhrwerke mit zwei, drei und vier Pferden. Wobei die Anzahl der dargestellten
Gespanne natürlich nur rein symbolisch wiedergegeben ist: In Wirklichkeit benötigte man für
eine solche große Schlacht - wie in diesem Fall - mit rund 90 000 beteiligten Soldaten Tausende solcher
Fuhrwerke, um Geschütze, Munition, Zeltlager, Proviant und Fourage zeitlich und topografisch

punktgenau an Ort und Stelle zu bringen.

97


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2011-01/0099