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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
73.2011, Heft 1.2011
Seite: 112
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Das Dorfgericht setzt sich insgesamt aus 7 Richtern, nebst Vogt und Stabführer
zusammen, wobei der Vogt gleichzeitig auch der Stabführer ist. Am 7. Nov. 1738
lieferte der im Mai desselben Jahres neugewählte Vogt Johannes Asal an das Oberamt
noch eine angeforderte Wappenbeschreibung der einzelnen Orte der Gemeinde
. Danach gelten folgende Symbole für die einzelnen Ortschaften der Vogtei:

Vogelbach: ein Vogel

Malsburg: ein Fisch

Tantenmühle und Höfe: ein Mühlrad

Lütschenbach: ein Löwe

Kaltenbach: ein Glas

Wambach: eine Kohlperson

Marzell: ein Tannenbaum

«• _ _

Uber die dem Pfarramt anvertrauten und in der Vogtei wohnhaften Personen
wird folgende Statistik aufgezeigt:

An ganzen Ehen 145 290 Personen

Witwer 10 „

Witwen 27 „

Junge Knaben 200 „

Junge Töchter 200 „
Hintersassen und fremde Dienstboten 73 „

800 Personen

In der gesamten Vogtei Vogelbach standen im Jahre 1732 insgesamt 98 Häuser,
darunter befanden sich das der gnädigen Herrschaft gehörende Pfarrhaus und das
einzige Schulhaus der Gemeinde in Vogelbach. Die meisten Häuser waren die für
diese Gegend typischen, mit Stroh eingedeckten Eindachhäuser, welche oft sehr
verstreut an den steilen Hängen standen. In den Jahren 1693 - 1697 fanden am
Pfarrhaus und an der Pfarrscheuer in Vogelbach größere Reparaturen statt. Neben
dem Maurermeister Joseph Roth aus Kandern war auch der Strohdecker und Hin-
tersass Melchior Müller an den notwendigen Arbeiten beteiligt. Die beiden Mar-
zeller Bürger Hans Weiß und Jacob Riedacher lieferten die Schäube (Strohgarben)
dafür.

Am 2. Oktober 1721 wurde von Johann Jacob Mütterer aus Marzell die erste Tavernenwirtschaft
für Marzell beantragt. In der Bittschrift wird Marzell als: „welche
zwar nur aus 20 Bürgern bestehet und sonsten in einer puren Wildnis, da wenige
Nahrung vorhanden" gelegene Ortschaft beschrieben. Das Gesuch wird zunächst
abgelehnt, erst am 7. Januar 1730 erhält Mütterer die Genehmigung für die
Aushängung eines Schildes für 15 Gulden plus 3 Gulden Kanzleigebühr, die er bar
bezahlen muss. Da er jedoch in zweiter Ehe nach Tannenkirch verzog, übergab er
bald danach die Schildgerechtigkeit seinem Nachbarn, dem Köhler Gilmann Weiß.

Der Gemeindewirt von Marzell, Claus Asal, bekam 1781 von mehreren Bäckermeistern
eine Klage ins Haus, weil er das in seiner Wirtschaft verkaufte Weißbrot

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