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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
73.2011, Heft 1.2011
Seite: 116
(PDF, 30 MB)
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wirts gleichen Namens. Deren Tochter Maria Luise Klaiber starb ledig am 9. Dezember
1869 in Kandern und hinterließ ein beträchtliches Vermögen, das sie zu
zwei Drittel den Malsburger Verwandten als Stiftung für ausbildungswillige Jugendliche
und ein Drittel für den Bau eines dem Spital in Kandern anzugliedernden
Pfründnerhauses für „brave alleinstehende Personen" vermachte. Ein Seniorenheim
in Kandern trägt seit 1993 ihr zu Ehren den Namen „Luise Klaiber Haus".

Das Schulwesen

Weiter wird in dem Bericht für die „Leutrumsche Handschrift" dem Oberamt
mitgeteilt, dass in Vogelbach ein eigenes Schulhaus gebaut wurde, welches von
der Gemeinde zu unterhalten sei. Zuvor gab es Schulunterricht nur im größeren
benachbarten Ort Kandern, wo schon im 16. Jahrhundert Schulmeister nachgewiesen
sind. Dieses erste bekannte Schulhaus von Vogelbach stand übrigens seit 1716
auf dem Buck, bevor kurz nach dem großen Dorfbrand im Jahre 1826 ein neues
Schulgebäude auf dem Höhenrücken direkt an der Straße nach Malsburg gebaut
wurde (Abb. 3). Von 1728 bis zu seinem Tod am 16. März 1740 lebte in diesem alten
Schulgebäude auf dem Buck der von Raitbach gekommene Andreas Leuwin-
ger mit seiner Familie und unterrichtete die ihm anvertrauten Kinder der Gemeinde
. Zuvor hatte der in Vogelbach geborene Michael Asal ab 1720 in dieser Schule
die Zöglinge unterrichtet. Der erste Schulmeister überhaupt in diesem Gebäude
war seit 1716 der aus Sachsen stammende Johann Christoph Dieterich, der zuvor
als Dragoner in einem Regiment diente.

Die Schulmeisterbesoldung in Vogelbach war recht dürftig, wo doch der Schulmeister
meistens auch noch für die Begleitung der Gottesdienste sowie auch als
Gerichtsschreiber eingesetzt wurde. Es heißt 1732 dazu: „Gnädigste Herrschaft
gibt aus Gnaden 1 Malter und 5 Sester Roggen und von der Gemeinde noch mal 1
Malter und 3 Sester vom selben Korn". Von den Bürgern, die Kinder zur Schule
schicken, erhält er außerdem nochmals 5 Malter Roggen und Gerste je zur Hälfte.
Nutzen darf der Schulmeister ein 3 Viertel großes Stück Matte und 1 Viertel großem
Krautgarten von der Gemeinde. An Schulgeld erhält er für ca. 80 Kinder 70
Gulden. Für Begräbnis- und Taufgottesdienste bekommt er an Akzidentien 12 bis
16 Kreuzer, an Hochzeiten 24 Kreuzer oder jeweils freie Kost. Das Schulholz wird
von einem jeden Kind mitgebracht, so dass es zusammen ca. 20 Klafter Holz im
Jahr ergibt. Für die Tätigkeit als Gerichts Schreiber erhält er 4 Gulden, wobei alles
in allem der Schulmeister einen jährlichen Anschlag von insgesamt 126 fl. 17 xr.
bekam. Zum Schluss wird angemerkt, dass der alte Anschlag früher nur 40 fl. betrug
. Somit war diese Tätigkeit jetzt doch, auch wegen der zunehmenden Kinderzahl
, deutlich aufgewertet worden.

Bald wurden aber auch Kinder in den anderen Ortsteilen, allerdings zuerst z.T.
noch in Privathäusern, eigenständig im Schulunterricht unterwiesen. So werden
für Marzell und Wambach im Jahre 1737 auch schon Schulmeister erwähnt. In

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