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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
73.2011, Heft 1.2011
Seite: 120
(PDF, 30 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2011-01/0122
Gefühl, dass die Burgvogtei von den streitbaren Bauern im hinteren Kandertal damals
übers Ohr gehauen worden war. Sie hätten seiner Meinung nach noch alte
Abgabenforderung zu erfüllen gehabt, und schließlich sei er es gewesen, der die
alten Beweisstücke zugunsten der Kläger aufgefunden habe. Den verstorbenen
Vogt Hans Reif nimmt Amman gegen Vorwürfe aus der Bürgerschaft in Schutz.
Weiter meint er, wäre es der Vogtei Vogelbach gut angestanden, wenn wenigstens
der Rittlohn des Landschreibers Dr. Menzer und auch seine Kosten für insgesamt
6 Tage Arbeit damit sowie Kost und Logis in einem Wirtshaus übernommen worden
wären!

Der Streit um die Erbauung einer Zehntscheuer im „ Vogelbacher Thal"

Am 9. März 1789 berichtete das Oberamt Lörrach in einem Schreiben an die
markgräfliche Regierung über den Bau einer Zehntscheuer in der Vogtei Vogelbach
. Darin wird mitgeteilt:

„Der Pater Propst zu Bürgeln hat den Wunsch bei uns geäußert, daß die Notwendigkeit
bestehe, zur Sammlung der Zehntfrüchte für das fürstliche Stift Sankt
Blasien in dem Vogelbacher Thal eine Scheuer zu erbauen und die Erlaubnis dazu
und zur Erkundung des hierzu notwendigen Platzes erteilt werden möchte." Es
ging hier vor allen um die Lagerung des der Propstei zustehenden Strohs. Nach
Befragung des Vogtes in Malsburg und der Burgvogtei wurde vom Oberamt in salbungsvollen
Worten dem Propst hierzu sogleich die verbindliche Genehmigung erteilt
. Einzige Bedingung war dabei, dass nach dem Bau dieser Zehntscheune der
Zehnte nicht mehr an die Untertanen, wie bisher geschehen, verpachtet werde,
sondern dann auch tatsächlich eingezogen und dort gelagert werden soll. Bereits
kurze Zeit danach, Ende April desselben Jahres, wurde das Lörracher Oberamt aus
Karlsruhe wegen der sofort erteilten verbindlichen Zusage an die Propstei Bürgeln
gerügt. Es sei überhaupt nicht angenehm, dass die Propstei auf den Gedanken gekommen
sei, eine eigene Zehntscheuer hier zu bauen, zumal den Untertanen bisher
gegen billige Bezahlung das „Zehendstroh" überlassen wurde. Da jedoch die
Genehmigung bereits erteilt worden war, konnte man die Sache nicht mehr rückgängig
machen. Die Suche nach einem Bauplatz in der Vogtei ging im folgenden
Jahr weiter, ohne dass jedoch ein geeigneter Platz gefunden werden konnte. Ende
des Jahres 1790 bot sich dem damaligen Propst auf Bürgeln, Franz Kreutter, eine
Gelegenheit, ein gut gelegenes Gehöft in Malsburg zu diesem Zweck erwerben zu
können. Es war das zur damaligen Zeit geführte Gasthaus „Adler" in Malsburg,
das im Besitz von Friedrich Kramer und seines Schwagers Johann Jacob Lacher
war (Vorgängerbau Am Felsen 18 in Malsburg).

Beide waren in Geldschwierigkeiten und von einer bevorstehenden Gant bedroht
, so dass sie froh waren, mit dem Erlös des Hauses allen Schwierigkeiten aus
dem Weg gehen zu können. Friedrich Kramer trug sich sowieso mit dem Gedanken
, nach Schallsingen zu ziehen, um dort als Hintersass angenommen zu werden.

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