Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
73.2011, Heft 1.2011
Seite: 126
(PDF, 30 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2011-01/0128
froh, das Vieh ins Frühjahr retten zu können.8 Mit zunehmender Industrialisierung
stiegen die Preise für tierische Produkte jedoch erheblich an, während die Getreidepreise
sanken, so dass die Viehzucht zum Haupterwerbszweig ausgebaut wurde.

Der einzelne Besitzer züchtete in diesen Anfangsjahren ziel- und planlos. In den
1880er Jahren begannen die Bauern, unterstützt vom Bezirksamt Schopfheim, das
sog. „Wäldervieh4' sowie verschiedene andere Rassen durch den hochwertigen
Simmentalerschlag zu ersetzen.

Das Simmentaler Fleckvieh ist eine sogenannte Zweitnutzungsrasse, bei der die
Milch- und die Fleischleistung gleichermaßen eine Rolle spielen. Die Rasse geht
auf Hausrinder im Simmental im Berner Oberland zurück, das bereits im Mittelalter
für seine großwüchsigen, gescheckten Rinder bekannt war. Für die Farrenhal-
tung machte das Bezirksamt Schopfheim die Einführung von hochwertigen Vatertieren
, Originalfarren aus dem Schweizer Simmental, zur Auflage. Der Ankauf der
Farren erfolgte durch die jeweilige Gemeinde.

Mit Hilfe der staatlichen und genossenschaftlichen Prämierungen gelang es einen
Anreiz für das Streben nach einem hochwertigen Viehbestand zu schaffen und
allmählich einen erstklassigen Rinderschlag, das sogenannte „Badische Höhenfleckvieh
", heranzuzüchten. Diese neue Rasse brachte hervorragende Milch- und
Fleischerträgnisse sowie höhere Einnahmen beim Verkauf, aufgrund ihrer Raschwüchsigkeit
und ihres beträchtlich höheren Körpergewichts, außerdem besaß sie
gute Eignung als Zugtiere.

In einer Ortsbereisung von 1908 findet sich der Eintrag: „Was den Hauptzweig
des landwirtschaftlichen Betriebes, wie auf dem ganzen Dinkelberg, so auch in

Abb. 2: Letzter „Gemeinde-Muni" bzw. -Farve von Nordschwaben 1972
Die Farrenhaltung wurde unrentabel, als immer mehr Bauern die Kühe künstlich besamen ließen.

Foto: Ortsverwaltung Nordschwaben, von R. Rübsam zur Verfügung gestellt

126


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2011-01/0128