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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
73.2011, Heft 1.2011
Seite: 135
(PDF, 30 MB)
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stattung der Wohnung und auf bessere Kleidung wurde nun mehr Wert gelegt. Vor
allem verschwand das bis dahin noch teilweise vorhandene Strohdach, das Zeichen
der Armut in den Dinkelbergdörfern.

Landwirtschaftsstruktur des Dinkelbergs, Stand 2009

Bis 1950 wies das Dinkelbergkerngebiet noch eine rein bäuerliche Struktur auf,
doch bereits zehn Jahre später konnte keine Gemeinde mehr dem rein bäuerlichen
Typ zugeordnet werden. Vielmehr wurde der Trend zur Wohngemeinde im Umland
der industriellen Zentren des Wiesentals und Hochrheintales offensichtlich.

Aktuell gibt es 200 Landwirte im Dinkelbergraum, lA davon im Haupterwerb
und 3A im Nebenerwerb, etliche davon sind bereits im Rentenalter: Es wird Viehzucht
betrieben, zunehmend auch Schafhaltung und Pferdehaltung; Reiterhöfe entwickeln
sich immer mehr zur lukrativen Einnahmequelle; angebaut werden vor
allem Getreide und Kartoffeln, außerdem wird Grünland als Weidefläche genutzt.

Inzwischen wird auch der Dinkel wieder angebaut: zunächst von einigen Biohöfen
und seit 2009 auch von zwei Landwirten aus Minsein. Der Anbau von Dinkel,
der früher als anspruchslos galt, ist in der heutigen Zeit unrentabel geworden und
wird den Weizen in absehbarer Zeit nicht ersetzen.

Geblieben sind die landschaftstypischen Streuobstwiesen am Rande der Dörfer,
sie bieten nicht nur einen jahreszeitlich bedingten schönen Anblick, sondern sind
auch Lebensraum für viele Vogelarten. Die Extensivierung der Wiesen und die Erhaltung
und Verjüngung der Baumbestände sind daher auch Ziel verschiedener
Fördermaßnahmen des Naturschutzes.19

Anmerkungen

1 Disch, Friedrich: Studien zur Kulturgeographie des Dinkelberges. Bonn-Bad Godesberg 1971, S. 1

2 ebd. S. 19 f.

3 Die folgenden Ausführungen beruhen auf einem Vortrag, der am 30.05.2010 in Nordschwaben anlässlich
der Frühjahrstagung des Geschichtsvereins Markgräflerland gehalten wurde.

4 Kähny, Heinrich: Drei Dörfer des Badischen Dinkelbergs. Eine sozialökonomische Studie zur Erlangung
der staatswissenschaftlichen Doktorwürde, vorgelegt an der Universität Frankfurt/M.
1922. Die Dissertation liegt in Abschrift vor; sie wurde mit Erlaubnis von Frau Rosemarie Gautier-
Kähny, Tochter von Heinrich Kähny, für das Stadtarchiv Rheinfelden (Baden) kopiert.

Heinrich Kähny wurde am 6. Februar 1888 in Adelhausen geboren und wuchs dort auf; er starb am
21. April 1973 in Sulzfeld bei Mannheim.

5 ebd. S. 31

6 ebd. S. 103

7 ebd. S. 24

8 ebd. S. 28

9 Staatsarchiv Freiburg 740, Bezirksamt Schopfheim, Ortsbereisung der Gemeinde Eichsei 1908

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