Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
73.2011, Heft 1.2011
Seite: 139
(PDF, 30 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2011-01/0141
eines Abwesenden. Aus dem Siegel entwickelte sich der Stempel als wichtiges
Beglaubigungsmittel der Neuzeit.

Seit dem 19. Jahrhundert, vereinzelt auch früher, wurden gekennzeichnete Be-
schreibstoffe (dazu gehören auch Briefköpfe, Urkundenformulare usw.) verwendet.
Sie geben dem Dokument bereits eine gewisse Echtheitsversicherung, die aber nur
in Verbindung mit der eigentlichen Beglaubigung rechtswirksam ist. Darauf kann an
dieser Stelle ebenso wenig eingegangen werden wie auf weitere Formen der Beglaubigung
von Dokumenten, die ohne spezielle Beglaubigungsmittel realisiert wurden.
(An dieser Stelle sei auf die Literatur im Anhang dieses Beitrages verwiesen.) Die
entscheidende Bedeutung der Beglaubigung für die Beweiskraft der Dokumente erklärt
, warum die Beglaubigungsmittel stets im Mittelpunkt von Fälschungsversuchen
standen. Neben der einfachen Unterschriftsfälschung waren dafür vor allem die
Siegel prädestiniert. Dabei wurden sowohl Siegelabdrücke und Typare gefälscht wie
auch echte Siegel an gefälschten Urkunden befestigt beziehungsweise Siegelstempel
missbräuchlich benutzt. Deshalb spielen die Siegel bei der Beurteilung der Echtheit
von Urkunden durch die Forschung auch heute eine wichtige Rolle.

Siegel als älteste Beglaubigungsmittel

Die Siegel sind die ältesten Beglaubigungsmittel. Seit dem 4. Jahrtausend
v. Chr. nachweisbar, spielten sie im Alten Orient und in der Antike eine Rolle. Neben
ihrer Hauptfunktion fanden sie als Verschlussmittel und zur Legitimation sowie
allgemein als Kennzeichnungsmittel Verwendung. Im Mittelalter wurde das
Siegel zum allgemein anerkannten, wichtigsten und lange Zeit nahezu alleinigen
Beglaubigungsmittel. Seine Stellung festigte sich derart, dass auch der Aufstieg
der Unterschrift in der Neuzeit es nicht völlig verdrängen konnte, sondern im amtlichen
Gebrauch das Beglaubigungspaar „Siegel - Unterschrift" entstand.

Seine große Wirkung schöpft das Siegel aus der Kombination von Schrift und
Zeichen, wodurch auch der Schriftunkundige in der Lage ist, den Siegelinhaber zu
identifizieren. Der Zweck des Siegels ist es, mit Hilfe der vom Typar erzeugten besonderen
figürlichen und (oder) inschriftlichen Kennzeichnung den Willen des Siegelinhabers
zu beweisen.

In Deutschland waren es zuerst die Könige und Kaiser, die Siegel zur Beglaubigung
ihrer Urkunden und zum Verschluss ihrer Briefe verwendeten. Ihnen folgten
bis zum 12. Jahrhundert die Bischöfe und Reichsfürsten, sodann Domkapitel, Klöster
, Städte, und seit dem 13. Jahrhundert benutzten auch Adlige, Bürger und freie
Bauern, weiterhin Kirchen, Universitäten, Hospitäler, Gerichte, Dörfer und Zünfte
sowie Ämter und Behörden Siegel.

... ergibt sich aus ihrer Verwendung und aus bestimmten äußeren Merkmalen

Eine Unterscheidung von Siegeln nach verschiedenen Arten ergibt sich aus ihrer
Verwendung und aus bestimmten äußeren Merkmalen. Oft erfolgt die Besiegelung

139


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2011-01/0141