Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
73.2011, Heft 1.2011
Seite: 140
(PDF, 30 MB)
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der Dokumente je nach ihrer Bedeutung entweder mit dem großen oder dem kleinen
Siegel des Ausstellers.

Siegel besitzen nach ihren Bestandteilen und Eigenschaften - ähnlich den Urkunden
- innere und äußere Merkmale und zusätzlich konstante und variable Merkmale
. Die inneren Merkmale, die die Aussage des Siegels enthalten, das heißt, die
den Siegelinhaber bezeichnen und die Beglaubigungsfunktion realisieren, sind das
Siegelbild und die Umschrift. Äußere Merkmale sind zunächst Form und Größe des
Siegels. Diese vier Merkmale sind durch das Typar (Petschaft, Siegelstempel) bestimmt
, also konstant. Die weiteren äußeren Merkmale (Material, Farbe, Befestigung
, Schutz und Gestaltung der Rückseite) sind variabel, weil sie bei jeder einzelnen
Besiegelung erneut entstehen beziehungsweise festgelegt werden.

Siegelbilder

Die auf dem Siegel sichtbare Abbildung besteht in der Regel aus einem Bild, das
von der Umschrift umgeben ist. Selten wurden Siegel verwendet, die nur eine Umschrift
oder ein Bild zeigen. Die Siegelbilder stellen den Siegelinhaber selbst (Porträtsiegel
) oder sein Wappen (Wappensiegel) dar oder enthalten ein anderes Bild
(Bildsiegel).

... was auch zu sprachlichen Unklarheiten geführt hat

Im 18. Jahrhundert wurde damit begonnen, gefärbte Siegelstempel direkt auf das
Papier zu drücken. Dabei wurde das Spiegelbild und die Umschrift, die in das Typar
eingetieft sind und auf dem Siegelabdruck erscheinen, weiß auf farbigem Untergrund
abgebildet. Die so entstandenen Abdrücke sind in der Regel undeutlich,
da viele Details nicht sichtbar werden, so dass vor allem das Bild oft nur in den
Umrissen erscheint. Um Abbildungen zu erhalten, die den bisherigen Siegelabdrücken
qualitativ gleichwertig sind, wurden die Stempel umgekehrt angefertigt, so
dass die darzustellenden Teile auf dem Stempel erhaben und auf dem Abdruck farbig
und auf weißem Untergrund erscheinen. Damit ist ein eindeutiges Unterscheidungsmerkmal
zwischen Typar und Stempel gegeben. Bereits im 16. Jahrhundert
sind vereinzelt Stempel verwendet worden.

Der allgemeine Übergang zur Verwendung von Stempeln begann, als das Aktenwesen
so weit ausgebildet war, dass Siegelabdrücke in Lack oder gar Wachssiegel
auf den Dokumenten im täglichen Gebrauch nicht mehr verwendet werden
konnten. Seitdem haben die Stempel, die zunächst aus den gleichen Materialien
wie die Typare, später vorwiegend aus Gummi hergestellt wurden, viele
Funktionen der Siegel übernommen, was auch zu sprachlichen Unklarheiten geführt
hat (zum Beispiel ist das „Dienstsiegel" einer Institution oder Behörde ein
Stempel). Während diese „Siegel-Stempel'' in Form und Aufbau an die Siegel

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