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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
73.2011, Heft 1.2011
Seite: 154
(PDF, 30 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2011-01/0156
Hintergründiges in J. P. Hebels
„Z'Basel an mim Rhy"

Martin Keller

Bei der Durchsicht verschiedener Markgräfler Ortssippenbücher (OSB) fiel mir
der Name „SCHOLER" auf. Besteht da vielleicht eine verwandtschaftliche Verbindung
zwischen den Markgräflern und Basler Gleichnamigen? Diese Verbindung
fand ich zwar (noch) nicht. -
In J. P. Hebels „Erinnerung an Basel", in der Stadt-Hymne, heißt es u.a.:

„Eins isch nimme do,

wo isch's ane cho?

's Scholers Nase, weie weh,

git der Bruck kei Schatte meh.

Wo bisch ane cho?"

Was hat es auf sich mit dieser Nase Scholers? Das Basler Staatsarchiv findet unter
„altbasel.ch" eine 21/4-Druckseiten umfassende Erläuterung eines „Briefkastenonkels
", und die Präsidentin der Basler Hebelstiftung bestätigt und ergänzt das
Gefundene, also, zusammengefasst:

Das Geschlecht SCHOLER erscheint in Basel zu Beginn des 15. Jh. Sie zogen
aus dem Oberbaselbiet (z. B. Diegten, Zuzgen) zu. Bei „Hebels Scholer" handelt
es sich um den späteren Buchdrucker Augustin Scholer,

getauft am 24. 2. 1715 in Basel, St. Martin, Sohn des Emanuel und der Anna
Cath. SAXER;

Augustin hatte 4 Geschwister. Ehe I am 22.1.1742 in Kirche Rütteln (bei Lörrach
) mit Cathr. Julia KOLB.

Er war zünftig bei Safran (dort im Vorstand als Irtenmeister); zeitweilig auch bei
den Weinleuten.

Ehe II 3. 7. 1758 mit Witwe Marg. WASMER (vorehel. Tochter mit ihr, sonst
keine Kinder). Begraben 13.12.1794 Basel, St. Martin.

Er war stadtbekannt und wurde wegen seiner großen Nase oft verspottet.

Fritz Liebrich (J. P. Hebel und Basel, 1826, S. 29) vermerkt, Buchbinder Sch.
hätte eine kleine Bude betrieben (öbbe dort, wo jetzt 's Kaffi Spillmann isch) und
habe dort Bücher verkauft.

Er wurde von Maler Feyerabend in einer Karikatur verewigt. Dies trug Scholer
ihm in einer lebenslangen Feindschaft nach.

Liebrich vermutet, Hebels Freunde aus dem Lörracher Proteuserbund hätten die
Bude Scholers oft aufgesucht.1}

War nun Hebel einig mit den Spöttern? ... (mit seiner diebischen Freude an
Lausbubereien), oder wollte er uns augenzwinkernd mit seinem Vers etwa sagen:

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