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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
74.2012, Heft 1.2012
Seite: 11
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Abb. 1: Kirche in Niedereggenen

lieh 1525, wie in anderen Kirchen) überlebt. Die Wandmalereien wurden in der
Reformationszeit 1556 übertüncht, aber 1901 bis 1903 im Chor und 1966 bis 1971
an den Langhauswänden wieder entdeckt und freigelegt.

Es waren außergewöhnliche Umstände, die diesen Glücksfall für die Niedereg-
gener Dorfkirche ermöglichten. Denn Anfang des 15. Jahrhunderts war das kleine
Gebäude in einem sehr schlechten Zustand, Gemeinde und Herrschaft waren nicht
in der Lage, es instand zu setzen. Da Markgraf Wilhelm von Hachberg-Sausen-
berg-Rötteln um 1430 selbst Pfandrechte im Dorf erwarb und ein Interesse daran
hatte, die Instandsetzung der Kirche nicht selbst tragen zu müssen, wandte er sich
vermutlich an seinen Bruder, Bischof Otto von Konstanz, um eine Ablassbulle bei
Papst Martin V. zu erwirken. Durch diesen Ablass, den der Papst am 18. Oktober
1429 zugunsten der Kirche gewährte, und in Verbindung mit zusätzlichen Schenkungen
(im Chorgewölbe befindet sich eine weltliche Stifterfigur) gelang es bis
1450, das Langhaus zu vergrößern, den Chor und die Sakristei anzubauen und das
Innere umfangreich ausmalen zu lassen.

Leider wurden beim Pfarrhausbrand von 1693 sämtliche Kirchenunterlagen vernichtet
. Deshalb wissen wir nichts über den Theologen, der das ikonographische
Programm der Ausmalung entwarf. Ob Bischof Otto von Hachberg für den Zyklus
selbst verantwortlich war, ist nicht bekannt, aber die Erzählung in der oberen Zone
über die Erschaffung der Welt lässt auf einen gebildeten Kleriker schließen, da
sich diese Darstellung im Markgräflerland so nicht wiederholt.

Diese obere Zone beginnt hinten an der Nordwand. Dabei ist jeder Schöpfungstag
in einem Bild festgehalten. Gott trennt Licht und Finsternis, erschafft die Him-

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