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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
74.2012, Heft 1.2012
Seite: 15
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stellte und Johannes dem Täufer geweihte Neubau kann also nur klein gewesen
sein. Die jetzige Kirche ist jedenfalls im Wesentlichen in späterer Zeit als Chorturmkirche
errichtet worden. Um 1260 wurde der mächtige Turm erbaut. Die
Turmstube war früher gewölbt und diente als Chor.

Das älteste Profangebäude in Obereggenen ist das heutige Gasthaus zum Hirschen
: die Jahreszahl 1477 steht über seiner gotischen Eingangstüre und ebenso
über seiner rundbogigen Kellertüre. Das Winkelgehöft aus Gasthausbau und rückwärtiger
Scheune ist zweigeschossig mit Halbwalmdach und hat gekehlte Fenstergewände
. Außer den beiden Kirchen dürfte es das älteste Bauwerk im Tal sein.

Das Gewerbe

„Das Gewerbe war im 18. Jh. in Niedereggenen reichlich vertreten, schon vorher
werden Küfer (1558), Maurer (1683) und Metzger (1696) genannt. Dabei weist
die verhältnismäßig große Zahl der Weber, auch der Schuster und Schneider, darauf
hin, dass die Sozialstruktur vorwiegend kleinbäuerlich war, denn Hintersassen
oder Taglöhner werden kaum genannt. Einen Querschnitt über das Dorfhandwerk
vermittelt eine Aufstellung von 1767. Sie verzeichnet 9 Weber (1790/1802: 12), 6
Schuster, 3 Schneider und Wagner, je zwei Küfer, Müller, Maurer, Schreiner,
Schmiede und Zimmerleute, je einen Bäcker, Metzger, Barbierer, Handelsmann
und Schweinehändler. Von den beiden Mühlen lässt sich die obere Mahlmühle seit
1514/15 nachweisen. Unweit davon errichtete 1728 der damalige Inhaber eine
zweite Mühle, die über einen Mahlgang und eine Rendel verfügte."2

Die Mühlen und Weber sind vergangen, dennoch verzeichnen die Dörfer den
heutigen Zeiten entsprechende Gewerbe. In Obereggenen befindet sich zum Beispiel
die Elektrofirma Bieg: ein mittelständisches Unternehmen mit etwa 45 Beschäftigten
, das als moderner Dienstleister die komplette Elektrotechnik von der
20 KV Trafostation bis hin zur zertifizierten Brandmeldeanlage, und somit Lösungen
aus einer Hand für alle Bereiche der Elektrotechnik, anbietet. Zwischen den
beiden Dörfern liegt das Sägewerk Rother, der letzte Holz verarbeitende Betrieb.
In Niedereggenen befinden sich zwei Autowerkstätten.

„Bereits 1393 gab es in Niedereggenen einen Wirt, von dem jedoch im 16. Jh.
nicht mehr die Rede ist. Erst 1696 ist das Stubenwirtshaus bezeugt, dessen Inhaber
das Metzgerhandwerk ausübte. Ein Schildrecht wurde 1719 für die ,Krone' erteilt,
eine weitere Konzession 1750 vergeben. Beide wurden jedoch nicht durchgängig
betrieben, und schon 1771 musste der Vogt, in Ermang(e)lung tüchtiger Wirte, anfallende
Bewirtungen übernehmen."3

Heute beherbergen die beiden Dörfer neben der Schlosswirtschaft auf Bürgeln
noch drei Gaststätten. In Niedereggenen den Gasthof „Zur Mattenmühle", gegründet
von der Familie Mattmüller, die auch die sich ehemals dort befindliche Mühle
mit Sägerei betrieben hatte. In Obereggenen befinden sich die beiden Gasthöfe
„Zum Hirschen" von Familie Brucker und „Zum Rebstock" der Familie Räuber-
Scharf. Beide Wirtschaften sind heute im Stil sehr verschieden, aber beides Gasthöfe
mit langer Tradition, die selbst noch eigenen Weinbau betreiben. Dies ist im

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