Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
74.2012, Heft 1.2012
Seite: 19
(PDF, 29 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2012-01/0021
Haus-Brennrecht - neben Viehhaltung, Ackerland, Obst- und Weinbau ein weiteres
Existenz-Standbein der landwirtschaftlichen Betriebe. Die noch wenigen verbliebenen
Brennereiinhaber bedienen sich heute hochleistungsfähiger technischer Brenngeräte
.

Recht große Bedeutung hatte früher das Abbrennen von Kirschenmaische (meist
Süßkirschen) mit dem begehrten und bekannten Eggener Kirschwasser („Chriese-
wässerli") als Endprodukt. Es zählte zur Kategorie der Edelbranntweine. Inzwischen
ist die Nachfrage nach Kirschwasser und auch anderen Schnäpsen allerdings sehr zurückgegangen
.

Neuorientierung bei Obstanbau und Vermarktung

Wiesen- und Ackerland wird nach und nach mit Intensiv-Obstanlagen in Niedrigerziehung
bepflanzt. In der Vorkriegszeit konnten Kirschen in bescheidenen Mengen
über einen örtlich privaten Sammelpunkt vermarktet werden. Bei der Ernte gleich in
spezielle Flechtkörbe verpackt, wurde diese schwere Last früher mühselig auf dem
Rücken ins Tal befördert, weil es damals noch keine erschütterungsfreien Fahrzeuge
gab. Nach dem Krieg hat der neugegründete Obstgroßmarkt Haltingen an Sammelstellen
sowohl in Nieder- als auch in Obereggenen Kirschen und Zwetschgen erfassen
lassen. Als durch den später verstärkten Obstanbau ein entsprechend größeres
Warenangebot anfiel, entstand zunächst das neue Erfassungszentrum „Obstgroßmarkt
Markgräflerland" in Efringen-Kirchen und heute schließlich für Markgräfler-
land und Kaiserstuhl gemeinsam der „Erzeugergroßmarkt Südbaden e.G." (EGRO)
mit dem Verwaltungssitz in Vogtsburg im Kaiserstuhl.

Für die beiden Dörfer Nieder- und Obereggenen, die seit einigen Jahren im Sinne
des hier aufstrebenden Tourismus das amtliche Prädikat „anerkannte Erholungsorte"
führen dürfen, wurde eine neue gemeinsame Annahmestelle errichtet. Inzwischen
konnte die Erzeugerware vor allem quantitativ enorm gesteigert werden, indem auch
aus den umliegenden Dörfern und ebenso aus dem Erzeugergebiet aus dem Großraum
Müllheim die Produkte wie Kirschen, Zwetschgen, Pflaumen und neuerdings auch
Beeren gemeinsam erfasst werden, um dann mit großen Transportzügen vor allem in
die norddeutschen Ballungsräume, darunter auch Berlin, weiterbefördert zu werden.
Eine Sonderstellung im Früchteangebot nehmen nach wie vor die aus diesem Anbaugebiet
wegen ihrer Qualität besonders geschätzten Kirschen ein, bei denen am Eggener
Erfassungsstandort pro Tagesanlieferung schon mal 40 bis 60 Tonnen zusammenkommen
. Ein Tagesschnitt von 40 Tonnen konnte 2010 auch bei den Zwetschgen erreicht
werden. Der hiesige „Markterzeugerbezirk Müllheim" umfasst derzeit 396 anliefernde
Mitglieder.

Obstlehrpfad - eine weitere Touristenattraktion im Eggenertal

Alle diese „handwerklichen" Dinge interessieren außenstehende Naturfreunde
herzlich wenig, wenn die alljährlich wiederkehrende, wohlig duftende Kirsch- und
zeitnahe Zwetschgenblüte das Tal bis hin zu den Höhen in eine himmlisch weiße
Landschaft auf grünem Grund verwandelt. Im besten Sinne ein Naturereignis, das

19


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2012-01/0021