http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2012-01/0040
Das Erbe - Bürgeln als Geschenk vieler Markgräfler
Doch wieder kommt ein Retter. In Herbert Albrecht, dem Direktor der KWR
(Kraftübertragungswerke Rheinfelden), findet der Verein einen neuen Mäzen. Diesem
gelingt es, seine Firma, private Personen und das Land Baden-Württemberg zu
überzeugen, sich an der 2. Rettung Bürgelns zu beteiligen, um Teile der Einrichtung
und der neu zu erwerbenden Gegenstände zu sichern. Auch die Landkreise Lörrach
und Müllheim beteiligen sich finanziell. Trotzdem bleibt ein Makel: eine Versteigerung
großer Teile der Sammlung konnte auf Grund der „Sturheit" verschiedener
Institutionen - Landesfinanzminister Dr. Karl Frank stand im Zentrum der Kritik -
nicht verhindert werden, was in überregionalen Zeitungen in Stuttgart und Hamburg
(„Die Zeit") als „Kleingeisterei" nur Unverständnis auslöste.
Nach dem Auszug von Nelly Sichler 1957 übernimmt der Bürgeln-Bund zum
ersten Mal die Verantwortung für Schloss Bürgeln. Es ist ein schweres Erbe, das
große finanzielle Anforderungen an den privaten Verein stellen wird. Die laufenden
Aufwendungen für Bürgeln hatte schon Sichler als ungeheuer hoch bezeichnet
. Der Bürgeln-Bund erfährt dies nun selbst. Die Kosten reichen im Laufe der
Jahre in die Millionen; Betriebsausgaben, Personalkosten und anfallende Reparaturen
werden zu einer permanenten Herausforderung bis in unsere Zeit.
Albrecht, ein Glücksfall für Bürgeln wie Sichler, verpachtet Bürgeln nicht mehr.
Der neue Vorsitzende entscheidet sich für eine andere Lösung. Neben Eintrittsgeldern
und Mitgliedsbeiträgen sollen auf dem Schloss Konzerte und Veranstaltungen
Abb. 7: Luftaufnahme von Bürgeln 2009
(Foto: Gerd Schaupp)
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