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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
74.2012, Heft 1.2012
Seite: 72
(PDF, 29 MB)
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Zur Geschichte

Mit Beginn der Offensive im Westen am 10. 5.1940 war der Bereich Istein mehrfach
Ziel von franz. Artillerie-Angriffen, die jedoch in der Hauptsache die Zivilbevölkerung
trafen.

Nach Beendigung des Frankreichfeldzuges verlor die im Bau befindliche Festungsanlage
ihren Zweck und der weitere Ausbau wurde gestoppt. Bis in das Jahr
1944 beschränkten sich die Arbeiten auf Installationsarbeiten im Hohlgangssystem
und die Instandhaltung der bereits erstellten Bunker.

Mit der geglückten Landung alliierter Truppen in der Normandie am 6. Juni
1944 war im Westen eine neue Front entstanden. Der Isteiner Klotz wurde abermals
Frontgebiet und erneut mit Truppen besetzt.

Der Rheinübergang der französischen Truppen unter General de Lattre erfolgte
indessen am 30. 3. 1945 in Karlsruhe, mit Stoßrichtung auf den Schwarzwald.

Die letzte Besatzung im Bereich Istein stellte eine kleine Volkssturmkompanie
in den Anlagen des Felsspornes dar, nachdem die Festungsstammkompanie bereits
in der Nacht vom 22./23. April den Ort verlassen hatte. Die Volkssturm-Einheit
löste sich noch vor Einmarsch der franz. Vorhut auf, so dass sich die Besetzung
des Dorfes und der Festungsanlagen am Morgen des 24. April 1945 kampflos vollzog
.

Nach der deutschen Kapitulation bestimmte der Alliierte Kontrollrat in Berlin
für die Festungsanlagen: „Eine vollständige Entminung vorzunehmen und sämtliche
Befestigungen, unterirdische Bauten,... zu zerstören".

Am 14. 3. 1947 wurde im Felssporn die erste Sprengung vorgenommen, am
10. 3. 1950 die letzte. Für die Sprengungen der Befestigungen im Isteiner Klotz
wurden insgesamt 100 Tonnen Sprengstoff verbraucht.

Nach Abschluss der Schleifungsarbeiten bot der Isteiner Klotz ein Bild der Verwüstung
: Große Teile des Felsmassivs waren abgerissen, riesige Schutthalden
türmten sich auf. Die gesprengten Felsmassen wurden später teilweise beim Bau
des Rheinseitenkanals verwendet, so dass dem heutigen Betrachter das tatsächliche
Ausmaß der Zerstörungen verborgen bleibt.

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