http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2012-01/0076
Klotz war bereits im 19. Jahrhundert international in Fachkreisen bekannt. Die
Universitäten Basel, Straßburg und Freiburg führten regelmäßig Exkursionen in
dieses Gebiet durch.
Zu dieser Zeit war es üblich, dass Biologiestudenten ein Herbar anlegten und
auch seltene Pflanzen dafür sammelten. Durch den Freiburger Biologen Hermann
Rudy, der Mitglied bei der Deutschen Bergwacht, Abteilung Schwarzwald, in
Freiburg war, kamen Isteiner Bürger 1924 in Kontakt mit der Bergwacht. Als ihnen
der Weg zu den Ausbildungsabenden nach Freiburg zu beschwerlich wurde,
gründeten sie unter Leitung des damaligen Ratschreibers Emil Flury 1926 in Istein
eine Bergwacht-Ortsgruppe. Hauptaufgabe war es damals, den Pflanzenraub einzuschränken
oder zu verhindern. Dazu wurden von der Bergwacht, aber auch vom
Bahnpersonal am Bahnhof Istein, Kontrollen durchgeführt. Noch heute ist die
Ortsgruppe Istein als einzige Ortsgruppe der Bergwacht Schwarzwald schwerpunktmäßig
im Naturschutz tätig. Der Rettungsdienst ist, da ein Wintersportgebiet
fehlt, zweitrangig.
Abb. 2: Blick aus den Reben auf den Isteiner Klotz
Das Naturschutzgebiet Isteiner Klotz hat verschiedene Vegetationstypen. So das
Xeroprometum (Extremer Trockenrasen) auf dem Sporn, den Mesobrometum
(Trockenrasen) am Nordportal des Klotzentunnels und an den Kalkflühen zwischen
Istein und Kleinkems sowie den Trockengebüschen und Trockenwäldern.
Die militärische Nutzung des Isteiner Klotzes in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts
war Fluch und Segen zugleich. Durch das militärische Sperrgebiet wurde das
starke Botanisieren verboten, durch den Bau und die Schleifung der Festungsanlagen
ist jedoch auch viel zerstört worden. Die große Schutthalde oberhalb des
Friedhofes stürzte bei den Sprengungen der Festung des Zweiten Weltkrieges zwi-
74
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2012-01/0076