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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
74.2012, Heft 1.2012
Seite: 89
(PDF, 29 MB)
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Strukturwandels wurden viele der bäuerlichen Anwesen einer neuen Nutzung zugeführt
, wobei die Umnutzung nicht selten mit stärkeren Eingriffen in die historische
Bausubstanz verbunden war - bis hin zum Abriss einzelner Gebäude. Die
während des Zweiten Weltkriegs entstandenen Schäden1} und die allgemeine Tendenz
zur Modernisierung von Altbauten seit den 1960er Jahren taten ein Übriges.
Daher finden sich im Hinblick auf die Architektur nicht mehr allzu viele Beispiele
für die traditionelle, eher ländlich geprägte Lebenswelt des alten Müllheim, welche
die vergangenen fünf Jahrzehnte nahezu unverändert überdauert haben.

Zu den größten und am besten erhaltenen historischen Hofanlagen der Unterstadt
gehört das Anwesen in der Hauptstraße 43, das 1746 erbaut wurde und charakteristische
Merkmale eines Markgräfler Gehöfts aufweist. Der Hof liegt auf der
Nordseite der Hauptstraße, im ältesten Teil des früheren Nieder-Müllheim, der
sich von den ersten Häusern der Alten Poststraße bis unterhalb der Margarethenkapelle
erstreckte.2)

/. Gesamtbeschreibung, Baugeschichte und Besitzfolge

Gesamtbeschreibung der Hofanlage
Die stattliche Hofanlage verkörpert geradezu prototypisch die im Süden des
deutschen Sprachraums häufig anzutreffende Variante des Dreiseithofes, bei der
die verschiedenen Baukörper (nach ihren Funktionen - Wohnhaus, Stall, Scheune
- differenziert) U-förmig um einen Hof gruppiert sind. Dabei befindet sich das
Wohnhaus auf einer Seite (hier links) neben der Einfahrt mit der an der Giebelseite
zur Straße hin gelegenen Guten Stube. Die Rückseite des Hofes wird von der
Scheune eingenommen, während sich dem Wohnhaus gegenüber ein weiteres
Wirtschaftsgebäude befindet. Bei dem hier untersuchten Anwesen kommt noch
das rückwärtig an das Wohnhaus angesetzte Waschhaus, ein für das Markgräfler-
land typisches „Buchhus", hinzu, das bis ins 20. Jahrhundert hinein eine wichtige
Funktion hatte.

Bauzeit, spätere Umbauten und Ergänzungen
Die Kernbauzeit des homogen wirkenden Gebäudekomplexes kann trotz fehlender
Bauakten aufgrund der am Hoftor und am Hauseingang befindlichen Jahreszahlen
zweifelsfrei auf das Jahr 1746 datiert werden. Hierbei ist nicht völlig auszuschließen
, dass ältere Bauteile in den Neubau einbezogen wurden. Dies gilt insbesondere
für den Gewölbekeller.

Noch vor Inkrafttreten des neuen Denkmalschutzgesetzes erfolgte 1972 eine Außenrenovierung
im Stil der Zeit, die dem Erscheinungsbild eher abträglich war:
Die Sprossenfenster wurden durch Einscheibenfenster ersetzt und das Dach des
Wohnhauses anstelle der alten Biberschwanzdeckung mit Frankfurter Pfannen neu
eingedeckt. Dabei ersetzte man die Wetterfahne von 1775 durch eine Kopie mit

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