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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
74.2012, Heft 1.2012
Seite: 91
(PDF, 29 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2012-01/0093
reits Hans Thal, der Vater seiner Mutter Maria Thal, war Stabhalter von Vögisheim
gewesen, und sein Großvater väterlicherseits, Paul Arnold (um 1580-1665), wird
als einer der sieben „Richter" (d. h. Gemeinderäte) Müllheims genannt.

Auch Anna Maria Engler, die am 9. September 1694 in Müllheim getauft wurde
und am 20. Februar 1773 starb, entstammte einer angesehenen und begüterten Familie
. Ihre Eltern, Michael Engler (1665-1717) und Verena geb. Gerber (1669 -
1757), die 1689 aus Sulzburg zugezogen waren, stiegen in Müllheim rasch auf.6)
So wird Michael Engler, von Beruf Metzger, auch als Besitzer der Mühle am
Hachberg (die spätere „Koger-Mühle") genannt7) und bekleidete ab 1702 das Amt
des Stabhalters. Mütterlicherseits können die Vorfahren bis zu Jakob Thommen
zurückverfolgt werden (* vor 1616, t um 1688), der Mitte des 17. Jahrhunderts
von Niederdorf (Baselland) nach Müllheim kam.

Die beiden Erbauer des Hofes in der Hauptstraße stammten also aus angesehenen
und wohlhabenden Familien und gehörten der lokalen Führungsschicht an.
Die stattlichen Ausmaße der Gesamtanlage wie auch die vergleichsweise aufwändige
, ja repräsentative Gestaltung einzelner Gebäudeteile spiegeln ihren sozialen
Status wider.

Als Hinweis für einen Besitzwechsel im Todesjahr Hans Arnolds könnte man
das an der Fassade des östlichen Ökonomiegebäudes angebrachte Vierpassfeld mit
einem stilisierten Mühlrad, der Jahreszahl 1778 und den Initialen „H W A M M"
deuten. Da an diesem Gebäudeteil nichts auf einen Um- oder Neubau zum damaligen
Zeitpunkt hindeutet, wäre die Inschrift demnach also keine Bautafel, sondern
ein Besitzzeichen, mit dem sich die neuen Eigentümer, die wohl in keinem engen
verwandtschaftlichen Verhältnis zu den Erbauern standen, verewigen wollten. Für
diese Annahme spricht der Umstand, dass das Vierpassfeld direkt gegenüber der
Haustür angebracht wurde - als Blickfang für jeden, der das Haus verließ.

Schwieriger gestaltet sich indes die Deutung der Initialen. Sie passen nur auf Johann
(Hans) Willin und Anna Maria Marget(h).8) Die Lebensdaten von Johann
Willin sind nicht bekannt. Jedoch wird er als Müller bzw. „gewesener Müller" bezeichnet
, was die Darstellung des Mühlrads im Vierpassfeld erklären würde.

Die nachfolgenden Besitzer des Anwesens sind zunächst nicht bekannt, da sich
die betreffenden Grundbucheinträge nur bis in das Jahr 1865 zurückverfolgen lassen
. Der Eintrag vom 6. Juni 1865 besagt, dass Anna Maria Pflüger geb. Scholer
den Hof in einer Erbauseinandersetzung zugesprochen bekam, nachdem ihr Vater
Johann Scholer, „Bürger und Witwer", bereits 1841 verstorben war.9) Der damalige
Gebäudebestand entsprach weitgehend dem heutigen Zustand. Wie sich die Eigentumsverhältnisse
in den folgenden Jahrzehnten konkret gestalteten und wer den
Hof tatsächlich bewohnte und bewirtschaftete, ist trotz der lückenlosen Grundbucheinträge
nur schwer nachvollziehbar, da sich das Anwesen über einen längeren
Zeitraum im Besitz einer Erbengemeinschaft befand.

Bis 1895/98 waren der Kaufmann Gustav Seuffert sen. (t 1895) und seine Ehefrau
Sophie Seuffert geb. Gebhard (t 1898) Eigentümer des Anwesens. Nach dem
Tod Sophie Seufferts scheint deren Tochter Elise Armbruster geb. Seuffert, die mit

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