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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
74.2012, Heft 1.2012
Seite: 107
(PDF, 29 MB)
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darüber Ortsherrschaften zu errichten, die sie von ihrer Burg Altenstein aus zusammenfassen
konnten5. Diese Burg hieß sehr wahrscheinlich ursprünglich einfach
Stein und bot die Grundlage für den Familiennamen der Inhaber. Als die Herren
aber südlich der Hohen Möhr zwischen Raitbach und Schweigmatt auf Grund
und Boden St. Blasiens die Burg Neuenstein6 errichtet hatten, sie wird 1283 erstmals
genannt, war es das Gegebene, den Namen der früheren Burg in der alte
Stein, Altenstein zu ändern. Im 14. Jahrhundert zogen die Herren von Stein dann
dem Wohnen auf ihren Burgen offenbar schon den Aufenthalt in der Stadt Säckingen
vor7. - Aus dem Dunkel der Frühzeit tauchen im Raum Zell also zuerst die
Bodenrechte des Damenstiftes Säckingen und dessen Meier von Stein auf. Diese
Meier dürften auch die Burg Altenstein errichtet haben. Auf genauere Angaben,
besonders über die Lage der Burg muss man noch bis zum Ende des 14. Jahrhunderts
warten. Bis dahin waren die Ritter von Stein ausgestorben, und zwar etwa
1350.

Genauere Nachrichten

Ihre Güter und Rechte, nicht zuletzt das Meieramt, waren über eine Erbtochter
an Rudolf IL Hürus von Schönau gefallen. Rudolf II. gehörte einem elsässischen
Geschlecht an und begründete einen neuen Familienzweig am Hochrhein. Er fiel
allerdings 1386 in der Schlacht bei Sempach und hinterließ beträchtliche Schulden
. Die Erben, die dritte Frau Anna von Klingenberg und vier Söhne, teilten
Rechte und Güter, darunter auch das Meieramt. Bald jedoch wurden sie von eigenen
Schulden und denen Rudolfs II. eingeholt. Auch war die Äbtissin von Säckingen
verbittert über die eigenmächtige Aufteilung des Meieramtes. Sie setzte die
Herren von Schönau ab und belehnte stattdessen den Grafen Hans von Habsburg-
Laufenburg. In dieser Situation versuchte der Schönau "sehe Familienkreis, alle
Rechte und Ansprüche der Witwe Anna von Klingenberg zu übertragen. Sie sollte
zusammen mit ihren eigenen Söhnen für sämtliche Schulden gerade stehen und
den Kampf um das Meieramt führen8.

So erhielt die durchaus energische Witwe im September 1393 von ihrem Stiefsohn
Walter Hürus von Schönau dessen Erbe als Pfand für die bisher von ihm getragenen
Schulden. Unter anderem handelte es sich bei dem Erbe um die Herrschaft
Zell, was Walter mit folgenden Worten ausdrückte: mit namen die bürg
genempt der alt Stein und darzu Czell daz dorf, Aczenbach, Manbach, Erisperg
und allü andrü dorffer, lüt und guter, die zu der bürg und zu Czell gehorent und le-
hen sint in erbes wise von dem gotzhus ze Seckingen9. Diese aufschlussreichen Angaben
belegen, dass der ganze Komplex als Herrschaft der Burg alt Stein unterstanden
hat, als Meiertum und Grundbesitz nach Zell ausgerichtet gewesen ist und
Säckingen unterstanden hat. Überdeutlich wird der gemeinte Raum durch die Aufzählung
der Dörfer Zell, Atzenbach, Marnbach und Ehrsberg gekennzeichnet. Mit
ziemlicher Sicherheit ergeben die Worte Walters von Schönau auch, dass der Al-

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