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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
74.2012, Heft 1.2012
Seite: 120
(PDF, 29 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2012-01/0122
Die ersten Briefmarkenausgaben für das Saarland im Jahre 1947 wurden ebenfalls
nach Entwürfen von V. K. Jonynas gestaltet und ausgegeben.

... zu den schönsten Postwertzeichen Europas zählen [...]

Der Graphiker Jonynas ist mit seinen entworfenen und auch verausgabten Postwertzeichen
einer breiten Öffentlichkeit bekannt geworden.

Als V. K. Jonynas sich mit dem für ihn neuen Gebiet der Briefmarkenkunst beschäftigt
, ist er bereits ein anerkannter Künstler, der weite Gebiete Europas bereist hat. Man
hat mit Recht einmal gesagt, Jonynas gehöre zu den Künstlern, die eine Welt nur mit
den Augen des Zeichners sehen und erleben. Als großer Bewunderer der französischen
Meister der Moderne vermag er unter deren Einfluss und zum Teil auch deren persönliche
Einführung seine Kunst zu erweitern und zu vertiefen.

Alles das, was über die allgemeinen Arbeiten von Jonynas gesagt wurde, muss auch
über die von ihm entworfenen Briefmarken angeführt werden. Hier sind ihm die verschiedensten
Themen gestellt worden: Porträts, Bauwerke und Landschaftsbilder stellen
an ihn mannigfaltige Anforderungen. Zu den insgesamt 136 zur Ausführung gekommenen
Briefmarken hat Jonynas 35 verschiedene Entwürfe geliefert. Diese sind
nach den Angaben des von Aleksis Rannit bearbeiteten Werkskatalogs im Original in
der Höhe von 13,2 cm gehalten. Es scheint für alle Markenausgaben von Jonynas besonders
charakteristisch, dass hier ein Künstler nicht nur den Entwurf liefert, sondern
dass er darüber hinaus auch die technische Ausführung bis zum letzten Ausdruck leitet
und persönlich überwacht. Dies ist vor allem in der Notzeit der ersten deutschen Nachkriegsmarken
eine wichtige, keineswegs dankbare und nicht immer leichte Aufgabe.5)

„Besonders aufschlussreich finde ich die Tatsache, dass es die Franzosen waren,
die die erste Hebel-Briefmarke herausbrachten. Der Veranlasser oder wenigstens
der Zensor, der die Einwilligung zum Druck geben musste, kann eigentlich nur ein
Elsässer gewesen sein, der offensichtlich die integrative Kraft Hebels für die Gegenden
am Oberrhein kannte und mit dieser Ehrung des größten alemannischen
Dichters wenigstens der französisch besetzten Zone Respekt zu zollen und ihr ein
Stück Selbstgefühl zurückzugeben versuchte. Damit hat er geholfen, Vorurteile
und Vorbehalte abzubauen und eine neue Völkerverständigung über die Grenze
einzuleiten. Vor diesem Hintergrund verkündet diese Marke eine politische Aussage
, neben der ihre postalische Funktion zur Nebensächlichkeit wird."6)

In der „Sammler-Lupe", Jahrgang 1954, Heft 17, Seite 281, schreibt Sepp
Schüller (Aachen):

„Jonynas hat sich im Laufe weniger Jahre zu einem echten Briefmarkenkünstler entwickelt
, der unter den bekannten und bedeutenden Briefmarkenschöpfern der Nachkriegszeit
und weit darüber hinaus genannt zu werden verdient. In einer Zeit, als vor
allem in Deutschland nach dem Kriege das gesamte Kulturleben wieder neu aufgebaut
werden musste, vermittelte er wertvolle Anregungen und mit ihm nahm die Briefmarke
einen verheißungsvollen Aufstieg. Man muss bedauern, dass diese Entwicklung
nicht fortgeführt wurde."

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