Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
74.2012, Heft 1.2012
Seite: 128
(PDF, 29 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2012-01/0130
wehren, die ihre Besitz- und Herrschaftsrechte in das Gebiet des Stifts ebenso auszudehnen
suchten wie in die der südlich des St. Blasianischen Zwing und Bann
gelegenen Freibauernsiedlungen.

Das Stift Säckingen stand also, abgesehen von seiner Zustimmung zur Freilassung
seiner Eigenleute in der Folge der Salpetererunruhen in den zwanziger und
dreißiger Jahren des achtzehnten Jahrhunderts, nicht im Fadenkreuz der Salpeterer
. Auch die Stadt Säckingen hatte, anders als die drei anderen Waldstädte, keine
nennenswerte Berührung mit den Unruhigen auf dem Wald. Und dennoch gab es
eine Verbindung zwischen dem Stift und den Salpeterern. Und die stellten jene Ei-
nungsgenossen her, die im Besitz stiftischer Lehensgüter waren und - in ihrer Rolle
als Angehörige der hauensteinischen Selbstverwaltungskörperschaft, den „Einungen
" - den Salpeterern anhingen. Zu diesen gehörten u. a. Hans Fridolin
Gerspach aus Bergalingen und Johann Thoma aus Egg.

3.

Johann Thoma wurde am 31. Oktober 1700 geboren5. Er war das fünfte Kind
und der erste Sohn aus der zweiten Ehe des Egghofbauern, der ebenfalls Johann
hieß, mit Maria Mayer. Nach Johann wurde den Eltern am 27. 12. 1701 noch eine
Margareta geboren, die 1719 den Hans Fridolin Gerspach aus Bergalingen heiratete
. Hans Fridolin Gerspach war eine bemerkenswerte Wälderpersönlichkeit und einer
der Anführer in der zweiten Etappe der Salpetererunruhen. 1739 wurde dieser
Schwager von Johann Thoma wegen seiner Führungsrolle bei den Unruhen auf der
Richtstätte der Einungen bei Dogern gehängt. Die verwandtschaftliche Beziehung
zwischen Hans Fridolin und Johann mag mit dazu beigetragen haben, dass Johann
Thoma Parteigänger der Salpeterer war.

Der Vater von Johann Thoma starb 1715 im Alter von 67 Jahren. Zu dieser Zeit
war Maria Regina von Ostein Äbtissin des Stifts. Der Egghof war ein Mannlehen.
Darum konnte das Lehen nicht an eine der älteren Schwestern von Johann Thoma,
der ja gerade erst 15 Jahre alt war, übertragen werden. Die Fürstäbtissin hat darum
zunächst einem Onkel des Jungen das Lehen zugesprochen, damit dieser es bis zur
Volljährigkeit von Johann verwaltet. Der junge Mann heiratete bereits 1717 eine
Maria Gerspach aus Egg, die drei Jahre älter war als er, und erhielt das Lehen
1721 aus der Hand der inzwischen regierenden Fürstäbtissin Maria Barbara von
Liebenfels. Wie uns die Familiengeschichten unserer Hotzenwaldgemeinden verraten
, die Helmut Faller zusammengestellt hat, heirateten die Frauen und Männer
relativ früh. Doch nicht schon mit siebzehn Jahren. Das frühe Heiratsalter von Johann
Thoma war ungewöhnlich. Vielleicht tat er das, um möglichst rasch als volljährig
anerkannt zu werden und den Hof so bald wie möglich in seine Hand zu bekommen
. Eine Schwangerschaft der Frau schied als Heiratsgrund aus, da beider
erstes Kind erst zwei Jahre später geboren wurde. Diese erste Tochter wurde ebenfalls
auf den Namen Maria getauft. Es ist nicht überliefert, wie der Eggbauer, wie
er in den Urkunden kurz genannt wird, seine Landwirtschaft betrieb, wie über-

128


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2012-01/0130