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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
74.2012, Heft 1.2012
Seite: 156
(PDF, 29 MB)
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fensichtlich dem Jurakalk auflagern. Es handelt sich hier um sogenannte Juranagelfluh
, die Hinterlassenschaft von Fließgewässern, die viel später, erst in der Erdneuzeit
(im Tertiär) den damals aufsteigenden Schwarzwald abräumten. Sie kamen
aus nördlicher Richtung und flössen in den Trog vor den sich herausbildenden Alpen
, den zeitweise ein Meer erfüllt hatte.

Die Fahrt ging danach weiter, vom Bus aus sah man das Amphitheater von Vin-
donissa (Windisch bei Brugg) aus dem 1. Jh. n. Chr. Es ist 113 x 98 m groß und besaß
ca. 10 000 Sitzplätze. Hier hat man Tierhetzen durchgeführt, z. B. mit Bären,
seltener fanden Gladiatorenkämpfe statt.

Im Laufe des Tages kamen wir zu drei Klöstern: dem Zisterzienserkloster Wettingen
, der Benediktinerabtei Muri und der Zisterzienserabtei Kappel am Albis.

Wettingen

Schon bei der Anfahrt sah man im Tal die Klostergebäude mit der Kirche. 1227
haben 12 Mönche mit ihrem Abt und Laienbrüdern dieses Kloster gegründet. Sie
kamen vom Zisterzienserkloster Salem. Der neu gegründete Kanton Aargau hat
1841 das Kloster Wettingen wieder aufgelöst. Die Klosterkirche ist eine romanische
Pfeilerbasilika, die ab 1227 errichtet wurde. Den Innenraum hat man um
1600 durch Umbauten in gotischem Stil und im 18. Jh. im Stil des Barock verändert
. Unsere Besucher konnten in Ruhe den schönen Kreuzgang mit vielen (182)
„Kabinettscheiben" oder „Standesscheiben" ansehen. Diese Bleiglasscheiben sind
mit Lasurfarben bemalt, sehen aus wie Wappenscheiben und sind verschiedenen
Zwecken gewidmet: Persönlichkeiten, Städten, Berufen.

Das Kloster Wettingen hatte im Mittelalter und der beginnenden Neuzeit großen
Besitz im Markgräflerland, in Grenzach, Istein, Wintersweiler, Blansingen und anderen
Orten. Außerhalb des inneren Klosterbezirks gibt es noch andere Gebäude,
z.B. das „Frauenhaus", ein Gasthaus für weibliche Besucher, wie die Mütter und
Schwestern der Mönche, die das Innere des Klosters nicht betreten durften. Die
Habsburger waren bis 1415 Schutzvögte des Klosters Wettingen. Das nächste
Kloster, das wir auf unserer Studienfahrt besuchten, war das Hauskloster der
Habsburger:

Muri

Dieses Kloster haben Radbot von Habsburg und seine Frau Ita 1027 gestiftet.
Die ersten Mönche, Benediktiner, kamen 1032 aus Einsiedeln. 1841 wurde Kloster
Muri wie das von Wettingen durch die Regierung des Kantons Aargau aufgehoben.

Trotzdem blieb das Haus Habsburg mit dem Kloster Muri verbunden. Das Herz
des letzten Habsburger Kaisers Karl von Habsburg, der 1922 auf Madeira gestorben
war, hat man 1971 in der neu errichteten Habsburgergruft von Muri bestattet.

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