http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2012-02/0045
Vielleicht sind sie dann durch einen natürlichen Verfallsprozess umgestürzt, wie
dies bei einem Gebäude in Rottweil der Fall war. Möglich ist aber auch, dass sie
von den späteren alamannischen Bewohnern abgebrochen wurden, weil man das
Gelände für die landwirtschaftliche Nutzung brauchte. In den im 16. Jahrhundert
verfassten „Bietigheimer Annalen" wird bei Bietigheim-Bissingen für ein ebenfalls
etwa 5-6 m hohes Gebäude ein solcher Fall erwähnt. Auch in Grenzach
könnte ein später Abbruch der Mauern erfolgt sein. Doch zumindest seit dem 15.
Jahrhundert waren die Reste des römischen Gebäudes von einer Erdschicht überdeckt
, wonach das Gelände als Acker nutzbar wurde.
1999 entdeckte die „Arbeitsgruppe Archäologie4' bei der Ausgrabung des römischen
Gutshofs von Schwörstadt die nach außen umgestürzte Nordmauer des Gebäudes
. Diese ist etwa 22 m lang und 6 m breit, und ihre Steine liegen z. T. auch
noch in den einstigen Schichten.2)
Abb. 5: Die umgestürzte Nordmauer des römischen Gutshofs von Schwörstadt
Anmerkungen
1) Die Grabung eines Nebengebäudes der villa suburbana von Grenzach im Winter 2008, S. 119 ff.
2) Erhard Richter: Römische Siedlungsplätze im rechtsrheinischen Vorfeld von Äugst. Ausgrabungen
von 1981-2001, Sonderheft des Vereins für Heimatgeschichte Grenzach-Wyhlen e.V. 2001,
Schopfheim 2001, S. 61
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