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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
74.2012, Heft 2.2012
Seite: 77
(PDF, 29 MB)
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beigesetzt werden sollten, gab es Proteste aus der Bevölkerung. Trotzdem fand er
mit seiner Frau in einem schlichten Grab seine letzte Ruhestätte.

Über seinen Namen und sein Werk wurde links und rechts des Rheins Schweigen
gebreitet. Auch in Wyhlen, dem Heimatort seiner Mutter, geriet er nach 1945
in Vergessenheit. Die Verdrängung schien perfekt. Das am Gasthaus „Zum Rössle"
angebrachte Straßenschild „Jakob Schaffner Straße" wurde beseitigt und durch
„Bergstraße" ersetzt. Nur die Gedenktafel am Haus der Großeltern blieb erhalten.
Wäre er am Leben geblieben, hätte er sich in Deutschland der Entnazifizierung unterwerfen
müssen.

Wir müssen es gestehen:

Schaffners Lebensgeschichte ist politisch die Geschichte eines Scheiterns. Das
trifft jedoch nicht für sein literarisches Werk zu. In ihm begegnen wir - abgesehen
von einigen deftigen Ausrutschern - hoher Qualität. Schaffner war ein Meister der
Erzählkunst, „klar wie ein Bergbach und von hoher Gefühlstiefe"

Max Rychner, der weltmännischste und literaturkundigste unter den Schweizer
Kritikern, schrieb schon 1958: Sein Werk „gehörte damals allen, es sollte uns in
seinen besten Romanen und Novellen wieder gehören."

Und wer von Ihnen, liebe Leser, sein literarisches Werk besser kennen lernen
will, der kann sich sein Hauptwerk, die 2005 bei Nagel & Kimche erschienene
Neuauflage des „Johannes", im Buchhandel wieder besorgen. Es ist eines „der erschütterndsten
und sprachlich lebendigsten der Deutschschweizer Literatur.

Quellen:

Diese Arbeit fußt unter anderem auf einer großen Auswahl aus Schaffners Werken und ihn betreffenden
Zeitungsberichten. Darüber hinaus wurden Publikationen folgender Autoren verwendet:

Bosch, Manfred: Hebelpreis 1936-1988. Eine Dokumentation, Karlsruhe 1988.
Bänziger, Hans: „Heimat und Fremde" 1958, S. 7-62.
Hamm, Peter: Vorwort in „Johannes" 2005, S. 521 ff.
Westermann, Benno: Archiv St. Georg, Wyhlen.
Weber, Hans, Wyhlen: Privatarchiv.

Kälin, Armin C, Zürich: Freiburger Zeitung vom 12. Oktober 1936.

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