Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
74.2012, Heft 2.2012
Seite: 130
(PDF, 29 MB)
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zugehörige kleine Nische zugemauert. Möglicherweise erhielten damals auch die
Chorfenster eine neue Verglasung, wofür die Maßwerke herausgebrochen worden
sind. In etwa diesem Zustand ist die Kirche von Süden her in der 1829 angefertigten
Handzeichnung dokumentiert (Abb. 1 unten). Dort sind im Langhaus Fensteröffnungen
unterschiedlicher Entstehungszeit zu erkennen.

In der Zeit um 1828/1830 wurde eine Orgel eingebaut, die offenbar im Chor ihren
Platz gefunden hatte, denn Teile ihrer Blasebalgeinrichtung stehen noch im
Dachraum darüber8. Dafür wurde das Dachwerk innenseitig weitgehend mit Brettern
verschalt und eine kleine Dachgaube zur Belichtung auf die südliche Dachfläche
gesetzt (Abb. 1 oben). Der Zugang vom Langhausdach ins Chordach wurde
entweder neu durch das Giebelmauerwerk gebrochen oder zumindest stark vergrößert
(Abb. 6+2 oben).

In den Jahren 1897/1898 wurde das äußere Erscheinungsbild der Kirche durch
Anfügen eines kleinen Westturms stark verändert9 (Abb. 8). Auf den gemauerten
Teil mit quadratischer Grundfläche wurde der sechseckige Dachreiter einfach umgesetzt
. Der gemauerte Teil schloss dafür mit einem kleinen Satteldach ab, aus
dem der hölzerne Turm emporwuchs10. Seitlich an den Turm lehnt sich ein runder
Wendeltreppenturm als Emporenaufgang an. Zum Schließen der Dachfläche an
der früheren Stelle des Dachreiters wurden die Sparren des vormaligen westlichen
Vordachs, das dem Bau des Turms weichen musste, verwendet. Der Kirchenraum
selber blieb von diesen Baumaßnahmen weitgehend unberührt, doch wurden zur
besseren Belichtung der Empore zwei hochliegende Spitzbogenfenster auf der
Nordseite und eines im Westen angelegt (Abb. 2 mittig). Für alle Werksteine kam
gelber Sandstein zum Einsatz.

Nach Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg erhielt der Turm seinen heutigen
Fachwerkaufsatz11 (Abb. 1 oben). Die Innenwandflächen des Kirchenraums wurden
vollständig mit Zementputz überzogen. Die beiden Seitenaltarfenster bekamen
neue Gewände, das nördliche wurde dann aber zugunsten einer Ofenanlage zugemauert
(Abb. 2 mittig). Der dafür notwendige Kamin wurde an der Nordostecke
des Langhauses innerhalb der Mauerstärke hochgeführt. Ein Ölraum fand auf der
Nordseite des Chors Platz, wurde im Zuge der jüngsten Arbeiten jedoch entfernt.

Zwar wurden im Rahmen der Untersuchungen keine prähistorischen oder römischen
Besiedlungsspuren aufgedeckt, doch haben es die Untersuchungen erlaubt,
die Baugeschichte des kleinen Kirchengebäudes in weiten Teilen nachzuzeichnen.
Der mögliche frühe Datierungsansatz lässt es nicht unwahrscheinlich erscheinen,
dass die für 1086 erstmals urkundlich genannte Kirche in weiten Teilen nach wie
vor dort steht.

(In stark gekürzter Form zuvor erschienen in: Archäologische Ausgrabungen in
Baden-Württemberg 2006. Stuttgart 2007, S. 215-219)

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