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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
74.2012, Heft 2.2012
Seite: 147
(PDF, 29 MB)
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nen, entlang des Rheins am Oberrhein Befestigungsanlagen zu errichten, die es
den französischen Truppen unmöglich machen sollten, den Rhein zu überschreiten
, zum anderen die Verbindungslinie zwischen Straßburg und der linksrheinischen
französischen Festung Landau zu unterbrechen und diese zu stürmen.

Gegenspieler Ludwigs auf französischer Seite ist ab September 1702 im Range
eines Lieutenant-Generals der Marquis Louis Hektor de Villars, 1653 geboren,
dem seine Mutter als Ratschlag für seine Zukunft aufgetragen hatte „...parlez tou-
jours de vous au Roi, et n'en parlez jamais ä d'autres", sinngemäß also jeden Tag
mit dem König und sonst niemandem zu sprechen.

Villars wird ab 1683 Gesandter in Wien und macht dort die Bekanntschaft Ludwig
Wilhelms und des Prinzen Eugen, ja man trifft sich sogar des öfteren beim
Kartenspiel und bei Trinkgelagen. In seinen Memoiren schreibt Villars später, dass
ihm immer schon klar war, dass er Ludwig strategisch überlegen wäre, hätte er ihn
doch regelmäßig beim Piquet, einem Kartenspiel, besiegt. Einmal habe er sogar
Ludwig in seiner Kutsche nach Hause gebracht, wobei dieser sich lauthals über
seine ungerechte Behandlung bei Hofe beklagt hätte.

Aufgrund seiner Tapferkeit und Kaltblütigkeit macht Villars beim Militär schnell
Karriere, auch wenn Kritiker diese eher seiner Nähe zur Mätresse des Königs, Madame
Maintenon, zuschreiben.

Das kühne Kriegsziel Villars war es, den Rhein rasch zu überschreiten, sich mit
der Armee des Bayern Max Emanuel zu vereinigen, sich rechts der Donau festzusetzen
und von dort aus eine Vereinigung mit der Armee des Marschalls Vendöme,
die in Oberitalien an der Etsch stand, zu erreichen.

Abb. 2/3: Die Heerführer der Friedlinger Schlacht: Markgraf Ludwig Wilhelm und sein Gegner, der
Marquis Louis Hektor de Villars (Bilder: Keller, Tschamber / Keller)

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