http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2012-02/0151
Mit Besorgnis wurden die zunehmenden Truppenkonzentrationen natürlich im
benachbarten Basel, das gemäß eidgenössischer Politik zur Neutralität verpflichtet
war, zur Kenntnis genommen. Mit Ratsbeschluss verpflichtete man die wehrfähigen
Bürger zu Wachdiensten an Mauern und Toren, die benachbarten Kantone bat
der Rat um bewaffnete Hilfsmannschaften.
Abordnungen wiesen bei den beiden Heerführern auf die Unverletzlichkeit der
Basler Grenzen hin.
Fürstenberg versprach, sich an die Vereinbarungen zu halten, bat jedoch um verstärkte
Kontrollen an den Stadttoren vor allem gegenüber den eigenen kaiserlichen
Husaren, die „wenig Zucht hätten und von den Grenzen sich keine Vorstellung
machten."
Villars beschwerte sich darüber, dass Basel offen auf der Seite des Gegners stände
, würde doch in den Bäckereien Kleinbasels Brot für die kaiserlichen Truppen
gebacken. Zum anderen hätte Basel in der Nacht vom 1. auf den 2. Oktober mit
Steinen beladene, rheinabwärts schwimmende kaiserliche Boote, welche die im
Bau befindliche Pontonbrücke angreifen sollten, ungehindert passieren lassen.
Im Basler Rat wurde Anfang Oktober auch beklagt, dass „viel Frauenvolk und
andere unnütze Kerle" in beiden Heerlagern ein- und ausgingen. Geistliche und
Abb. 4: Der Truppenaufmarsch von der französischen Seite aus gesehen, in der Bildmitte die von
Vauban errichtete Festung Hüningen, im Hintergrund der Tüllinger
(Bild: Tschamber / Keller)
149
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2012-02/0151