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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
74.2012, Heft 2.2012
Seite: 151
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marsch seiner Armee Richtung Neuenburg in die Wege zu leiten. Die neue Lage
scheint den Heeresverband, der eben noch Order bekommen hatte, auf der Lücke
eine neue Formation einzunehmen, in Unordnung und Verwirrung zu stürzen. Es
fehlt an Wagen und Zugpferden, die Offiziere haben Mühe, ihre Mannschaften in
Formation zu bringen.

Genau auf diesen Augenblick hatte Villars, der am 11. Oktober einem Kommando
von 2000 Mann Infanterie und 2 Regimentern Dragonern den Befehl gegeben
hatte, im Rücken des Feindes bei Neuenburg über den Rhein zu setzen, gewartet.

Noch am Mittag des 13. hatte er begonnen, starke Truppenverbände auf die
Schusterinsel übersetzen zu lassen. Am Abend lagerten diese auch auf der durch
Stangen markierten schweizerischen Seite der Schusterinsel. Dies wiederum war
auf kaiserlicher und schweizerischer Seite nicht verborgen geblieben, begehrte
doch noch am Abend eine kaiserliche Delegation, welcher der neunzehnjährige
Erbprinz von Baden-Durlach, Karl Wilhelm, angehörte, von Kleinhüningen aus
Augenschein nehmen zu dürfen. Am gleichen Abend protestierte eine Abordnung
des Basler Rates bei Villars, der jedoch die Basler Gebietshoheit auf diesem Teil
der Schusterinsel überhaupt in Frage stellte.

Teil 3: Villars macht Ernst: Die Franzosen setzen mit klingendem Spiel über

Bei Tagesanbruch des 14. Oktober schlief General Villars noch, als ihm Kundschafter
die Nachricht brachten, dass das Hauptkontingent der kaiserlichen Armee,
Artillerie, Kavallerie und Infanterie sich auf dem Rückzug beim Kanderübergang
zwischen Eimeidingen und Binzen befand. Unverzüglich gibt er den Befehl, das
Vorauskommando solle nach Friedlingen übersetzen.

Gegen 8 Uhr morgens setzen die französischen Truppen, die Kavallerie an der
Spitze, mit klingendem Spiel und wehenden Fahnen über. Um nicht in das Feuer
der Sternschanze zu kommen, wendet man sich nach rechts und erreicht über den
Mooswald, hart an der Schweizer Grenze, an der verlassenen Schanzanlage vorbei
, auf der Höhe des heutigen Polizeireviers, das Weiler Feld.

Ganz ohne Probleme geht aber der Übertritt des Hauptkontingents der Truppen
über den Rhein auch nicht vonstatten, werden doch die schweren Wagen des Munitionsnachschubs
der Infanterie behindert, was beim späteren Gefecht sich nachteilig
bemerkbar machen wird.

Um zehn Uhr hat der Großteil der französischen Truppen den Rhein überschritten
. Die Höhe des Tüllingers, dessen strategischen Wert Villars erfasst hat, besetzen
vier Infanteriebrigaden. Die Kavallerie bezieht Front gegen Haltingen, entlang
der heutigen Hauptstraße etwa, in 2 Treffen, also 2 Linien, Aufstellung. Die linke
Flanke decken Grenadiere, an der rechten Flanke zum Tüllinger hin, auf der Höhe
des heutigen Friedhofes, werden Artilleriegeschütze postiert.

Die Truppen Ludwigs erhalten durch Posten des Oberst Mercy, der den Abzug
der Nachhut befehligte, während des Kanderübergangs gegen 8 Uhr Nachricht

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