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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
75.2013, Heft 1.2013
Seite: 18
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Ersterwähnung im Jahr 1113 auf -ingen und nicht auf -inghoven/ikon usw. enden,
ist meines Erachtens die Ableitung von einem echten -ingen-Ort viel wahrscheinlicher
. Wie wir oben gesehen haben, wird Tüllingen noch 1173 Tullinchovin geschrieben
, und Hüsingen ist sogar noch 1242 als Husinchon belegt, so dass bei der
Ersterwähnung von Welmlingen (Welmingen) im Jahre 1113 die Schreibung des
Ortsnamens ohne Weiteres als -inghoven-Name mit den entsprechenden Veränderungen
möglich gewesen wäre.

Außerdem fanden die bei der Landnahmezeit wohl von Norden einrückenden
Alamannen auf der Vorbergzone hinter dem heutigen Schliengen auch keine Einöde
vor, sondern ein von Römern bebautes Land. Davon zeugen mindestens drei
„villae rusticae" (Bauernhöfe), wovon zwei in Hertingen beim Hebelhof und im
Blansinger Gewann „Maurenfeld" standen. Der Eisendepotfund im Welmlinger
„Langholzboden" weist ebenfalls mit Sicherheit auf eine dortige römische „villa
rustica" hin (s. S. 8). Diese Gutshöfe lagen in unmittelbarer Nähe von zwei über
die Vorbergzone verlaufenden Römerstraßen.

Aus diesen Gründen sind meines Erachtens sowohl die Orte Blansingen, Huttingen
sowie Welmlingen echte -ingen-Orte der Landnahmezeit.

Versuch einer Deutung des Ortsnamens

Die Ersterwähnung von Welmlingen im Jahre 1113 lautet „Welmingen"2, und
auch im „Topographischen Wörterbuch des Großherzogthums Baden" von Albert
Krieger heißt es 1186 „Welmingin"3. Im Berain des Klosters Weitenau von 1344
wird der Ortsname ebenfalls so geschrieben: „in dem dorf ze welmingin"4 Auch
1387 heißt es noch „ze welmingen"5. Folglich müssen wir bei einer Deutung des
Namens von diesen Formen ausgehen.

Krieger leitet den Ortsnamen mit Vorbehalt von den Personennamen Walmo,
Walman oder Walmund ab. Dabei möchte ich mich für Walmo entscheiden, da mir
dieser Name am wahrscheinlichsten erscheint. Mit der Endung -ingen wurde daraus
„Walmingen". Durch den zwischen dem 8. und 11. Jh. in der deutschen Sprache
durchgeführten sogenannten i-Umlaut, wonach ein a durch ein in der folgenden Silbe
auftretendes i zu e wurde, kam es dann zu der Form „Welmingen".

Zwei abgegangene -inghoven-Siedlungen auf der Gemarkung Welmlingen6
Bübingen

Auf diese Siedlung weist noch heute die Flur „Bübingen" hin, die an der Grenze
zur Gemarkung Wintersweiler und z. T. schon auf dieser liegt.

1344 wird der Name erstmals in einem Berain genannt: am Bvbingin. Weitere
ausgewählte Belege lauten: uf Bübickhen (1661) - auf dem Bübigen (1835) - Auf
dem Bübingen (1871 ff. amtl.).

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