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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
75.2013, Heft 1.2013
Seite: 52
(PDF, 39 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2013-01/0054
Das stimmt tatsächlich, mit der Einschränkung, dass es noch nicht sein Eigen
war. Das Freiburger Stadtarchiv lieferte mir am 13. 2. 2012 zu Küchlins Aktivitäten
wichtige Details. Eine Gaststättenkonzession vom 28. 8. 1889 erlaubt „dem
aus Lörrach kommenden und [jetzt] in Freiburg weilenden Küchlin eine Schankwirtschaft
in dem Neubau Ecke Albert-/Bismarkstraße zu betreiben." Küchlin arbeitete
auch in der Gambrinushalle, die ab 1887 zur großen Brauerei Sinner gehörte
und von ihr gastronomisch genutzt wurde. Bereits 1879 wurde dort ein als
Bierhalle bezeichneter Brauereiausschank betrieben, der ab 1881 als Gambrinushalle
bezeichnet wird und seit 1899 auch den Namen Colosseum [!] führt. Das in
der Belfort-/Löwenstraße liegende Colosseum wurde von der Großbrauerei Sinner
umgebaut und der große Saal als Spielhalle - an Karl Küchlin - vermietet. In der
Tat: Hier in Freiburg entwickelte und verwirklichte er seine Vorstellungen für ein
florierendes Variete-Theater. Eine von ihm unterschriebene Anzeige in der Freiburger
Zeitung nennt uns das Eröffnungsprogramm des Colosseums am 30. 8. 1898.

Sein nächster Schritt führte ihn nach Basel ins Cardinal.

Karl heiratet die Berlinerin7 Charlotte Länger

Die Eheschließung mit Charlotte Länger wird vermutlich zwischen 1890 und 1893
gewesen sein. Wann Karl Küchlin seinem Familiennamen auch den seiner Frau anfügte
, wissen wir nicht genau. Auf seinem Briefkopf aus dem Jahre 1932 ist lediglich
sein Familienname zu sehen. Erst auf dem Grabstein findet sich der Doppelname.

Aktivitäten zwischen Basel, Freiburg und Horben

Karl Küchlin hatte offenbar eine glückliche Hand in Geldangelegenheiten. Möglicherweise
erbte er von Vaters Seite her und konnte seinen guten Eigenverdienst
als Bierbrauer damit kräftig aufstocken. Vielleicht brachte auch seine Frau eine beachtliche
Summe Geld mit in die Ehe? Wir wissen es nicht. Jedenfalls war Karl
Küchlin nicht nur in Freiburg und Basel, sondern auch in Horben bei Freiburg unternehmerisch
tätig, denn bereits 1896 baute er, nahe der Talstation der Schauinsland
Schwebebahn in der Horbener Straße, das Hotel Friedrichshof8, was mit Sicherheit
nicht ohne Eigenkapital geschehen konnte.

Wie er nach Horben kam, können wir nur vermuten. Die in Leutersberg verbliebenen
Verwandten könnten ihn dazu ermuntert haben. Neben der Bierbrauerei betrieben
sie gewiss eine florierende Landwirtschaft, der es auf Grund der Lage
(Leutersberg liegt an einer Steilhalde, dem Schanzbuck) an Winterfutter für ihre
Kühe mangelte. Im Horbener Tal wuchs das Heugras jedoch im Überfluss. Deshalb
ersteigerten sie dort jährlich die notwendige Menge Mattfeld. Leutersberg
liegt vom Horbener Tal nur etwa drei Wegstunden entfernt, konnte also zu Fuß, der
Südseite des Schönbergs entlang, gut erreicht werden.

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