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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
75.2013, Heft 1.2013
Seite: 111
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Sicheres zu erfahren. Inzwischen sei er jedoch sehr begierig zu hören, wie es mit
dem Monument stehe, damit er die Reise nach Basel entsprechend planen könne.21

Tatsächlich hatte Müleck, wie vermutet, erneut versagt, so dass Basilius in der Gewissheit
, dass der Freund auf Neuigkeiten warte, zur Feder griff und die unmittelbar
bevorstehende Vollendung des Epitaphs meldete, noch bevor Schwanbachs erwähnter
Brief vom 20. Nov. am 23. Nov. bei ihm eintraf. Darauf teilte Schwanbach am 6.
Dez. 1566 Folgendes mit: Sein Wunsch wäre es eigentlich gewesen, das Grabmal
noch vor dessen Transport nach Neuenburg in Basel gemeinsam mit Basilius zu begutachten
. Da er jedoch befürchte, nicht vor dem Januar 1567 wegzukommen, habe
er den Neuenburger Pfarrer - entsprechend dessen Angebot - beauftragt, das Epitaph
, sobald es fertig gestellt sei, nach Neuenburg transportieren zu lassen. Daselbst
werde er dann persönlich feststellen, ob die Vergoldung der Buchstaben, die Basilius
für nötig halte, wirklich unerlässlich sei. Falls dies zutreffe, werde er auch diese zusätzliche
Ausgabe nicht scheuen, obwohl ihm die Errichtung von Grabmälern für die
jüngst verstorbenen Schwestern und für den Bruder zusätzlich große Kosten verursache
. Da jedoch Mülecks Unzuverlässigkeit die Gefahr mit sich bringe, dass das
Werk längst vollendet sei, wenn sich dieser wieder einmal in Basel zeige, bitte er
Amerbach im Sinn einer letzten Mühewaltung nun zusätzlich auch noch, dafür zu
sorgen, dass das Epitaph durch den Künstler2 selber oder auf dessen Veranlassung
hin möglichst bald nach Neuenburg transportiert werde. Unterdessen werde er,
Schwanbach, das Honorar (für den Steinmetz) beim Neuenburger Pfarrherrn hinterlegen
, damit es dem Bildhauer33 bei dessen Eintreffen ausgehändigt werden könne.22

Doch selbst am 16. Jan. 1567 hat der Transport noch nicht stattgefunden, teilt
doch Schwanbach in einem neuen Schreiben mit, er habe sich die Sache mit dem
Vergolden nochmals überlegt und sei - zumal im Augenblick ein Besuch in Basel
nicht möglich sei - zum Schluss gelangt, Amerbach den entsprechenden Auftrag zu
erteilen. Dies zumal angesichts der hohen Kosten des gesamten Monuments und
weil es ein zusätzliches Zeichen seiner innigen Verbundenheit mit der verstorbenen
Mutter seibb. Er bittet somit, die aus dem Stein herausgemeißelte Fläche der Buchstaben
in der Art und Weise, wie Basilius dies im vorausgehenden Brief genauestens
skizziert habe, mit Gold(farbe) auszufüllen, ohne dass er einzelne Vorschriften machen
wolle, ganz entsprechend Basilius' Vörschlägencc. Die Schuld an der Verspätung
dieser Maßnahme liege beim Neuenburger Pfarrer, der zwar die Besorgung dieser
Angelegenheit übernommen habe, aber leider so nachlässig sei. Allerdings
möchte er nun in der kommenden Woche endlich Basel seinen längst geplanten Besuch
abstatten, und der Freund solle ihm postwendend mitteilen, falls es besser sei,
diesen nochmals hinauszuschieben.23 Dies war offensichtlich nicht der Fall, hat sich
Schwanbach doch wohl noch in der dritten Januarwoche 1567, sicher vor dem 28.
Februar, in Basel aufgehalten, ohne dass das genaue Datum überliefert ist.24

Gleich anschließend musste er sich auf eine diplomatische Mission begeben,
während das Monument immer noch nicht in situ war. Wieder hatte Müleck ver-
sagt, dem die Uberführung anvertraut war. Dies, so ist zu vermuten, in Anwendung
seines probaten Rezepts, mit dem er sich der zunehmenden Vereinnahmung durch

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