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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
75.2013, Heft 1.2013
Seite: 122
(PDF, 39 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2013-01/0124
Raitbach, Atzenbach, Hepschingen, Schönau, Ried, Gresgen, Schweigmatt, Hügelheim
, Ebingen, Tailfingen und „Wiler", womit möglicherweise Neuweiler gemeint
sein könnte, das wie Ebingen und Tailfingen heute zu Albstadt gehört.2 Eine einzige
Ausnahme macht Walcho in Steinen, wo ihm 3 Jucharten verbleiben sollen. Als
Ort der Urkunde wird das Kloster St. Blasien angegeben, dem zu diesem Zeitpunkt
Abt Ruthenus vorstand.

Diese Schenkungsurkunde ist in mehrfacher Sicht bedeutend. Zum einen erfahren
wir, dass Walcho nicht kinderlos war, sondern noch einen Sohn Gerung hatte,
zum anderen wird der Besitz Walchos genannt. Abgesehen von Ebingen, Tailfingen
und Neuweiler im heutigen Zollernalbkreis lag dieser offenbar recht weit verstreut
im heutigen Gebiet des Landkreises Lörrach. Ein Blick auf die Karte zeigt
dabei eine gewisse Sammlung im Gebiet zwischen Kleinem und Mittlerem/Oberem
Wiesental. Hier bestand in Ried, Gresgen, Atzenbach, Schönau, Hepschingen,
Raitbach, Schweigmatt und Fahrnau ein recht großer Besitzkomplex. Mitten in
diesem Besitzkomplex befindet sich Tegernau, wo die inzwischen abgegangene
Burg Neu-Waldeck liegt, und ebenfalls innerhalb dieses Komplexes, bei Ried,
wird die Burg Alt-Waldeck vermutet.3 Diese Burgen gehörten aber offenbar nicht
Walcho, da sie erst später und durch andere Familienmitglieder an das Hochstift
Basel verschenkt wurden.4

Interessant ist ferner, dass das Original der Urkunde nicht mehr vorhanden ist,
es bestehen lediglich Abschriften einer späteren deutschen Übersetzung.

Möglicherweise machte Walcho am gleichen Tag noch eine weitere Schenkung,
in der er dem Kloster St. Blasien seinen Besitz bei Schönau schenkte. Während
mir relativ sicher scheint, dass es eine solche Schenkung gab, besteht Uneinigkeit
darüber, ob sie in der bereits genannten Schenkung enthalten ist oder ob es am
gleichen Tag noch eine weitere mit nicht auffindbarer Urkunde gab.5

Als Motiv der Schenkung(en) sticht die Gottesfürchtigkeit Walchos hervor, die
Erkenntnis der „unstätigkeit der gegenwertigen gueter". In späteren Schriften wird
folglich auch davon ausgegangen, dass Walcho ins Kloster St. Blasien eintrat.6
Eine Bestätigung hierzu findet sich in einer Urkunde vom 19. Dezember 1114, in
der Bischof Ulrich I. von Konstanz einen Streit über von der Schenkung betroffene
Güter schlichtet, wobei die Rede davon ist, dass die Schenkung bei Walchos Klostereintritt
(„ad conversionem") gemacht wurde.7 Ein weiterer Anhaltspunkt für den
Klostereintritt ist, dass 11308 und 11419 ein St. Blasischer Mönch namens Gerung
genannt wird. Beide Male werden neben diesem Gerung auch in den Konvent eingetretene
Söhne anderer Adelsgeschlechter erwähnt. Der Schluss liegt nahe, dass
es sich hierbei um Walchos Sohn dieses Namens handelte, dass also Vater und
Sohn gemeinsam ins Kloster eintraten. Schenkungen an Klöster und darauf folgende
Eintritte waren gerade zu dieser Zeit keine Seltenheit unter den Adelsfamilien
des Südschwarzwaldes. Aus späteren Urkunden10 ergibt sich, dass das Kloster
St. Blasien im Juni 1113 weiteren Besitz bei Schönau erhielt, dieses Mal durch
Burkhard und Eberhard von Eichstetten, die wahrscheinlich mit den Waldeckern
verwandt waren11, wobei im Falle Burkhards wiederum von einem Eintritt ausge-

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