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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
75.2013, Heft 1.2013
Seite: 135
(PDF, 39 MB)
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ten. Diesem grundsätzlichen Streit konnten auch die lokalen Adelsfamilien kaum
ausweichen.60 Auch die auf die Hessonen zurückgehenden Geschlechter ergriffen
Partei: Die Herren von Üsenberg stellten sich auf die Seite der Basler Bischöfe,
die Grafen von Nimburg finden sich zunächst eher im Umfeld der Zähringer, distanzierten
sich etwa ab der Mitte des 12. Jahrhunderts wieder von ihnen.61 Die Position
der Herren von Eichstetten ist umstritten.62 Wie lässt sich das Wirken der
Herren von Waldeck in dieser Hinsicht einordnen?

Lamke63 weist auf eine gewisse Nähe der Waldecker zur Basler Kirche hin: 1113
beschenkte Walcho das Kloster St. Blasien, das zu diesem Zeitpunkt noch von einem
von der Basler Kirche eingesetzten Vogt vertreten wurde. 1125 gelang es dem
Kloster, diese Bevogtung abzuschütteln; Kaiser Heinrich V. gewährte dem Kloster
das Recht der freien Vogtswahl, die sodann auf den Zähringer Konrad fiel.64 Die
nächste Schenkung der Waldecker, dieses Mal von Trautwein und Heinrich getätigt
, ging daraufhin nicht mehr an das Kloster, sondern direkt ;än den Bischof von
Basel. Wie von Lamke bemerkt, könnte dies tatsächlich auf eine Distanz zu den
Zähringern hindeuten. Verstärkt wird dies noch durch das Zeugnis Trautweins und
Heinrichs anlässlich der Schenkung von 1139. Krieger und Zotz65 sowie Lamke66
haben darauf hingewiesen, dass ein Großteil der dort genannten Zeugen eher
durch Distanz zum Zähringerhaus auffällt und möglicherweise vor allem aufgrund
dieses Gesichtspunktes als Zeugen ausgewählt wurde. Auch die möglichen Verbindungen
der Waldecker zu den baslerisch orientierten Röttlern und die Tatsache,
dass Walcho 1113 für den Basler Bischof Zeugendienste leistete, sprechen dafür,
dass die Waldecker in dem Konflikt im Breisgau eher dem Hochstift Basel als den
Zähringer Herzögen nahe standen.

Zusammenfassung

Die Herren von Waldeck waren ein für die Geschichte des Südschwarzwalds im
12. Jahrhundert wichtiges Adelsgeschlecht mit weitläufigen Besitzungen vor allem
im Oberen, Kleinen und Mittleren Wiesental. Zwischen 1113 und 1152 und
möglicherweise 1166 treten mit Walcho, Heinrich und Trautwein drei Familienmitglieder
in Urkunden als Zeugen und Schenker auf, mit Gerung, Wernher,
Maechtild und Liutfried werden außerdem vier weitere Angehörige namentlich
genannt. Während die verwandtschaftlichen Beziehungen von Walcho, Liutfried,
Wernher, Maechtild und Gerung klar dargestellt sind, bleibt unklar, wie Heinrich
und Trautwein zueinander standen und wie sie mit den restlichen Mitgliedern
verwandt waren. Möglicherweise sind die beiden Personengruppen auf zwei Linien
der Familie zurückzuführen, die sich eine oder zwei Generationen vor Walcho
gebildet hatten.

Die Herren von Waldeck gehen wohl auf ein im Breisgau und der Oberrheinebene
begütertes Geschlecht zurück und weisen enge verwandtschaftliche Bindungen
zu den Herren von Eichstetten und Üsenberg und damit zu den oberrheinischen

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