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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
75.2013, Heft 1.2013
Seite: 140
(PDF, 39 MB)
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Abb. 1:

Stadtplan von 1756 mit „Gottesacker mit Kapelle" (aus Heinz Kayser)

die Kapelle an der damaligen Brombacher Straße (Turmstraße) eingezeichnet.4 Ein
erster, vielleicht einzelner Pesttodesfall trat bereits 1564 auf mit Magister Samuel
Cellarius, dann wieder am 20. Februar 1598, als Cunradt Silbereisen starb. Dann
folgte vom Frühjahr 1603 bis 1604 ein Jahr lang eine Ruhrepidemie mit 70 Toten,
welche die Bevölkerung so schwächte, dass bei Ausbruch der Pest im Jahre 1610 der
Ansteckung mit der Krankheit kaum zu entgehen war. Zum Vergleich mit Basel, dort
begann die Pest 1609 im Oktober in Kleinbasel und wurde von da nach Lörrach verschleppt
. Schließlich erlag der Pest, die noch bis 1611 dauerte, ein Drittel der Bevölkerung
, nämlich 235 Personen. Am 27. Juli 1610 starb die Ehefrau des erwähnten
Silbereisen. Dass die Menschen der Ansteckungsgefahr hilflos gegenüber standen,
zeigt, dass von den Eheleuten meist beide bald nacheinander starben, so z. B. auch
Andreas Füchslin am 10. Juli 1610 und seine Frau am 27. August. Im Laufe des
Dreißigjährigen Krieges suchte die Pest Lörrach zweimal heim. Wie viele Einwohner
der Pest im Jahr 1629, 1632 und 1634 zum Opfer fielen, ist nicht sicher festzustellen
. Pfarrer Samuel Brodhag zählte im Jahre 1645 noch 454 Seelen. Den Krieg
und die Pest überlebten 95 Familien.5

Haagen-Rötteln

Sollte die Pest von 1348, die in Basel 14 000 Opfer forderte, sich bis in die Gegend
von Rötteln bemerkbar gemacht haben, dann hätte das in den markgräflichen
Chroniken einen Eintrag gefunden. Aber ganz auszuschließen ist es nicht. Wichtiger
war der Bericht über den pfauenschwanzartigen Kometen von 1402. Da war
sich der Zeitgenosse sicher, dass Krieg, Hunger und Pest folgen würden.6

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