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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
75.2013, Heft 1.2013
Seite: 155
(PDF, 39 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2013-01/0157
Gersbach

Eine arme Frau mit Namen Agatha kam ins Spital, erwähnt wird bei ihr, dass die
Krankheit bereits nach vier Tagen ihr Leben beendet. Wenn diese Frau nicht zufällig
aus Gersbach gewesen wäre, hätte der Geschichtsschreiber für diesen Ort zur
Pest nichts berichten können.33

Gündenhausen

Dem Hans Bussmann ging am 4. November 1609 ein Kind im Tod voraus, er
folgte am 18. selbst mit einem Mädchen. Auch in der Mühle bei Friedrich Reif
kehrt die Pest ein. Als er am 8. Juni 1629 Chrischona Kromer heiratet, sind die
Tage dieser Woche dadurch gekennzeichnet, dass an jedem wegen der Pest Beerdigungen
stattfinden. Noch im selben Jahr ist auch er gestorben.

Langenau

Nur ein Beispiel im Kirchenbuch. Am 8. Oktober 1610 starb „der Sutter in der
Langenau peste". Über das benachbarte Tal aufwärts im Kleinen Wiesental liegende
Enkenstein lässt sich im Kirchenbuch nichts finden.

Raitbach

Am 5. November 1609 lautete der Eintrag: „Auf dem Steineck ein Knab, so
dem Jungkherren Frantzen daselbst der Ochsen gehüttet, in der Scheuren todt
funden". Am 15. Januar 1611 starb Kaspar Rümmele von Raitbach „peste". Am
6. Oktober 1611 steht: „Eine arme Frau im Spital zu Schöpfen gestorben, so vor
diesem zu Schweigmatt gehauset, und in etlich Jahr mit ihrem Mann, Fridlin
Stieffvatter selig, dem Almosen nachzogen, ist krank allher kommen."34

Wiechs

Die Kindersterblichkeit in Pestzeiten ist durch mehrere Einträge hier gekennzeichnet
. Am 4. August 1609 sind vier Kinder betroffen. Am 31. Oktober 1610
starb der Kuhhirt, am 3. November seine zehnjährige Tochter, am 5. sein sechsjähriger
Sohn, am 10. abermals ein Kind, am 13. wiederum ein Kind, also in 2 Wochen
wieder vier Kinder. Ein Ehepaar starb im Abstand von einigen Monaten, die
Frau von Otmar Poller am 19. Dezember 1610 und er am 27. Oktober 1611, dazwischen
verlor er aber am 10. September einen zwölfjährigen Sohn, am 24. eine
neunjährige Tochter und am 14. Oktober seine drei- und sechsjährigen Kinder.

Steinen

Für das Dorf gibt es bereits zum Jahre 1554 die Überlieferung, dass die Pest 103
Tote forderte, sonst war im Jahr mit 15-20 Toten zu rechnen. Als in den evangelischen
Pfarrämtern die Pflicht, ein Kirchenbuch zu führen, vorgeschrieben wurde,
begann Pfarrer Matthias Obermaier im Jahre 1585 ein einbändiges Taufbuch,
Trauungsbuch und Sterbebuch. Es muss aber für alle Einträge berücksichtigt werden
, dass die Todesursache fehlen konnte; das gibt bei den Zählungen abweichen-

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