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ab dem Ende des Dreißigjährigen Krieges. Die Pest soll aber in den Jahren 1611
und 1634/1635 ihre Opfer gefordert haben. Anstelle einer Kapelle wurde 1624 in
Bellingen eine größere Kirche gebaut, sie erhielt einen dem hl. Sebastian geweihten
Seitenaltar. Das Altarbild von 1738 malte Jakob Pellandella, auf dem der hl.
Sebastian nach dem Martyrium dargestellt ist, als die Witwe mit Dienerin die Pfeile
aus dem Körper des Heiligen entfernt. Auch eine Glocke von 1866 trägt ein Relief
mit Sebastian an einen Baum gefesselt.
Blansingen
Die Pest war zusammen mit der Hungersnot daran beteiligt, dass von den 1572
gezählten 60 Familien noch 28 gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges im Jahre
1643 übrig geblieben sind, außerdem gab es dazu noch 10 Witwen. Wer die Kirche
betritt, sieht sich Wandmalereien des Basler Malers Hans Stocker aus dem 15.
Jahrhundert gegenüber. Der Riesen-Christophorus ist nicht zu übersehen. Im Mittelalter
galt er als Patron gegen den plötzlichen Tod, die Pest. Hier in Blansingen
übt er eine andere Aufgabe aus. Als Helfer am Fluss hat er Wassertiere - Fische,
ein Hecht ist deutlich zu erkennen, Seepferdchen - als Attribute, hier wird er zum
Brückenheiligen.62
Abb. 14: Christophorus in Blansingen
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