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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
75.2013, Heft 1.2013
Seite: 206
(PDF, 39 MB)
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Anschließend hielt Erhard Richter einen Dia-Vortrag über das
vordere Hochrheintal am Ende der Römerzeit.

Im 3. Jh. n. Chr. wurde das römische Weltreich immer stärker von germanischen
, insbesondere alamannischen Stammesverbänden bedroht. Sie drangen in
das römische Dekumatland vor und wurden im Jahr 213 n. Chr. am Main von Kaiser
Caracalla geschlagen. 259/60 ist die Limesverteidigung dann endgültig zusammengebrochen
.

Unsere Gegend, der rechte Rheintalabschnitt, kann bis ca. 350 n. Chr. noch zum
Römischen Reich gerechnet werden, denn er stand unter der Kontrolle des spätrömischen
Kastells Kaiseraugst (Castrum Rauracense). Von den Münzen, die Paul Reinle
in Wyhlen gefunden hat, sind 8 erst um 350 in Lyon oder Trier geprägt worden, sie
müssen also vom Kastell Kaiseraugst über die Brücke nach Wyhlen gelangt sein.

Kriegerische Auseinandersetzungen zwischen Römern und Alamannen

Die alamannischen Fürsten Gundomad und Vadomar, die wahrscheinlich ihren
Wohnsitz auf dem Zähringer Burgberg hatten, fielen wiederholt in das linksrheinische
Gebiet ein und verwüsteten es.

Constantius II. (337-350) zog mit seinen Truppen von Chalon-sur-Saöne durch
die Burgundische Pforte an den Hochrhein und versuchte 354, „prope (bei) Raura-
cum" den Rhein zu überschreiten, was am Widerstand der Alamannen scheiterte.
Der danach entstandene Vertrag hielt nicht lange, denn nach der Ermordung Gun-
domads setzte Vadomar die Angriffe fort.

Das spätrömische Brückenkastell

Kaiser Valentinian I. (364-75) ließ um 370 die Rheinlinie verstärken, wobei
auch Befestigungswerke auf dem rechten Rheinufer entstanden, wie z. B. das Brückenkastell
von Wyhlen.

Die alamannischen Siedlungen im rechtsrheinischen Vorfeld von Kaiseraugst
sind erst im 5. Jh. entstanden. Dabei herrschte ein friedliches Verhältnis zwischen
den beiden Bevölkerungsgruppen links und rechts des Rheines, wie man an dem
durch Grabfunde nachgewiesenen regen Warenaustausch sieht. Die alamannischen
Gräberfelder von Herten, Basel (Gotterbarmweg) und Kleinhüningen enthalten
viele Produkte aus spätantiken Werkstätten.

Nach dem Vortrag fuhren die Teilnehmer mit PKWs zur Römervilla. Sie war
am 6. Mai 2011 nach einer Umgestaltung als Regionalmuseum mit Schwerpunkt
der römischen Alltagskultur wieder eröffnet worden.

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