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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
75.2013, Heft 1.2013
Seite: 207
(PDF, 39 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2013-01/0209
Erhard Richter erklärte die römischen Gebäudeteile, eine Hypokaustheizung,
das große Kaltwasserbecken und die 2,20 m hohe Säule, die heute in der Mitte des
Museums steht. In den Vitrinen sind die Funde aus der Zeit von 70 bis 350 n. Chr.
zu sehen, die aus Grenzach und 17 Ausgrabungen im Hochrheintal sowie auf dem
Dinkelberg stammen. Sie bestehen aus Gegenständen des Alltags im Haushalt und
Handwerk und wurden von der Arbeitsgruppe Archäologie unter Leitung von Erhard
Richter und Mitarbeitern des Landesdenkmalamtes Freiburg zutage gebracht.
An einer Wand sind große Fotografien von diesen Ausgrabungen zu sehen.

Von der Römervilla aus konnten die Besucher zu Fuß einen kurzen Weg zur
Evangelischen Kirche gehen. Sie ist eine der markantesten Kirchenbauten der
späten Gotik im Markgräflerland.

Helmut Bauckner erläuterte bei der Besichtigung die wichtigsten Daten. Die
Kirche von Grenzach wurde 1275 erstmals erwähnt. 1426 hat man mit dem Um-
und Erweiterungsbau der jetzigen Kirche begonnen, und zwar mit dem Chor, der
ein schönes Netzgewölbe besitzt. 1481 ist der Altar geweiht worden, 1507/08 entstand
der 33 m hohe Turm, den ein alemannisches Satteldach bedeckt. Bei einer
Restaurierung der Kirche 1997/98 wurde außen ein großes romanisches Tympanon
entdeckt, das aus dem 12. Jahrhundert stammt und heute mit einem Gitter geschützt
wird. Im Innern der Kirche sind mehrere Kunstwerke erhalten, zum Beispiel
ein Sakramentshäuschen von 1494 und ein Barockepitaph der Familie von
Bärenfels. Bei der Reformation im Markgräflerland 1556 wurde die Kirchengemeinde
evangelisch. Zuvor war die Kirche dem hl. Leodegar geweiht.

Danach fuhren oder gingen die Teilnehmer zum Haus der Begegnung, wo es ein
sehr gutes Mittagessen gab, das von einigen Damen unter Leitung von Erika Richter
rasch und liebenswürdig serviert wurde.

Am Nachmittag ist in Wyhlen die Wallfahrtskapelle „Maria im Buchs" im
„Kloster Himmelspforte" besichtigt worden. In der schönen Kapelle erklärte Helmut
Bauckner die Geschichte und den Bau der Kapelle und des Klosters, das
1303 gegründet wurde und den Namen „Celi porta" erhielt. Das Kloster hat man
dem Prämonstratenserorden einverleibt und 1524 der Abtei Bellelay im Berner
Jura unterstellt. Der Name „Maria im Buchs" entstand, als im 15. Jh. die „Mutter-
gottes-Statue" aus der Kirche der hl. Chrischona infolge der unsicheren Zeiten
zum Schutz im Buchswald nahe beim „Kloster Himmelspforte" versteckt wurde.
Erst nach Jahren hat man sie wiedergefunden, in die Kapelle der „Himmelspforte"
gebracht und auf dem Hochaltar zur öffentlichen Verehrung aufgestellt. Von da an
fanden viele Wallfahrten zur „Maria im Buchs" statt. Nach einer wechselvollen Geschichte
erhielt die Kapelle bei der Renovierung seit 1997/98 ihre heutige schöne
Ausstattung. Helmut Bauckner erzählte die Legenden der Statuen von biblischen
Gestalten, die rings um den Hochaltar und die zwei Seitenaltäre angebracht sind.

Die Tagung fand ihren Abschluss bei Kaffee und Kuchen im „Haus der Begegnung
". Die Teilnehmer hatten einen interessanten Tag erlebt und freuten sich über
das Wiedersehen mit Bekannten und Freunden vom Geschichtsverein.

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