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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
76.2014, Heft 1.2014
Seite: 45
(PDF, 41 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2014-01/0047
„Kallfaß-Luis" Stammlokal und die „Luis" der größte Fan des Musikvereins. Nach
Schließung des „Ochsen" zum 30. September 2012 wurde die „Krone" wieder
Stammlokal der Musiker. In lauen Sommernächten bietet dieser „Krone"-Garten bei
Rosen- und Lavendelduft mit der vom Ortschaftsrat Tegernau zur 900-Jahrfeier Tegernaus
eingerichteten Naturbühne das Ambiente für ein gemütliches Draußensitzen,
für Konzerte, Freilufttheater und auch Open-Air-Kinos an.

Beim Eintreten in die „Krone" ist auf dem Schlussstein des großen Sandsteinbogens
in den Gewölbekeller die Jahreszahl 1799 und auf dem Schlussstein des
Haupteingangs die Jahreszahl 1820 eingemeißelt. Das sind keine Altersangaben
zur „Krone", das sind lediglich Umbaudaten. Der Kellereingang wurde vom Christen
-Walter mit einer größeren Sandsteintreppe und vom Kirschner-Ingmar mit einem
eisernen Geländer für Besucher erweitert.

Wir betreten nun den sich durch das ganze Gebäude ziehenden Hausgang, der
ursprünglich mit unregelmäßigen Pflastersteinen ausgelegt war. Bei den Renovierungsarbeiten
wurde dieser Pflasterboden unter einer mehrfachen Schicht aus vermoderten
Holzböden und Linoleum freigelegt, gesäubert, fotografiert und wieder
mit einem alten Holzboden vom Philipp-Franz, Weis-Herbert und Weis-Karl und
später mit Tonklinkern vom Grether-Horst überdeckt. Ein „Guckloch" mit betretbarer
Glasplatte lässt diesen tief liegenden Pflasterboden noch erkennen. Nach
Überlieferung soll ein offizielles Wegerecht durch diese „Krone" bestanden haben.
Ein weiteres „Guckloch" in der Gangwand zeigt unterschiedliche Bautechniken
und Baumaterialien aus früheren Jahrhunderten.

Rechts vom Eingang geht es durch eine niedrige, für unsere heutigen Köpfe
nicht ungefährliche Tür in die Küche, früher der Mittelpunkt eines jeden Hauses,
mit uralter, gemauerter eiserner Herdstelle, die die blaue „Kunscht" im „Berta"-
Zimmer heizt, mit einem alten, großen „Chuchichänschderle" vom „Anker" aus
Efringen-Kirchen, mit einem gestickten Spruch „Fünf sind geladen. Zehn sind gekommen
. Giess Wasser zur Suppe. Heiss alle willkommen!" an der Wand und einem
uralten Schüttstein. Ein weiteres „Guckloch" im neuen alten Holzboden zeigt
ebenfalls die ursprüngliche Pflasterung mit unregelmäßigen, von der Herdstelle
schwarzgefärbten Pflastersteinen. Hier wurde am 23. Februar 2002 beim Legen
der Kanalisation „rein zufällig" auf dem ausgehobenen Sandbett das „Krone"-
Fläschchen gefunden. Ein Sensationsfund! Bei einem sonntäglichen „Krone"-
Frühschoppen „Die Geschichte des Waldglases - und das „Krone"-Fläschchen"
am 11. Oktober 2009 sprach Werner Stork aus Schopfheim von „einem Schatz, der
absolut einzigartig ist".

Gegenüber dem Kücheneingang geht es über grobe Granitstufen und eine massive
Holztür mit handgeschmiedeten Beschlägen und Riegeln in einen 3,60 Meter
auf 3,40 Meter großen und 2,20 Meter hohen, in den Berg getriebenen Gewölbekeller
aus grob behauenen Natursteinen mit vier handgeschmiedeten Eisenhaken
im Gewölbe zum Aufhängen und zum Schutz von Brot, Speck und anderen Nahrungsmitteln
vor Mäusen. Dieser Gewölbekeller ist heute bei gleichbleibenden
Temperaturen im Sommer wie im Winter der derzeitige „Getränkekühlschrank"

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