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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
76.2014, Heft 1.2014
Seite: 60
(PDF, 41 MB)
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am 19. August 2012 und am 10. März 2013 mit Harald Senn aus Bürchau „Wilhelm
Senn - Zeitgeschichte auf Glasplatten" sowie am 09. August 2013 mit dem
früheren Schulamtsleiter Hansjörg Noe aus Lörrach „Opfer des Nationalsozialismus
im Landkreis Lörrach", hierbei auch an die Werwolfmorde an Zwangsarbeitern
zu Kriegsende im Elbenschwander und Hägelberger Wald erinnernd, hat sich
die Tegernauer „Krone" schon früh und sehr bewusst, aber auch sehr sensibel mit
der schon immer und noch heute verdrängten Zeit des Dritten Reiches beschäftigt
. Sicherlich ist es höchste Zeit für eine Aufarbeitung, solange es noch Zeitzeugen
und Erinnerungen gibt. Noe sprach auch von einer „Kultur des Hinschauens".

Die Tegernauer „Krone" mausert sich somit immer mehr zu einem Haus voller
Bilder, Geschichten und Geschichte. Diese fast 400 Bilder, Fotos und zeitgeschichtlichen
Dokumente sind Heimatgeschichte „pur" und ermöglichen eine Zeitreise
in vergangene Jahrhunderte bis in die Gegenwart des Kleinen Wiesentales.

Eine historische Zeitreise von der erstmaligen urkundlichen Erwähnung Tegernaus
am 07. April 1113 über die Rotenberger mit der Burgruine „Rothenburg" bei
Niedertegernau, die Herren von Waldeck mit den ehemaligen Burgen Alt-Waldeck
bei Hohenegg und Neu-Waldeck bei Tegernau, die Freiherren von Rötteln, die
Markgrafen von Hachberg-Sausenberg und Markgrafen von Baden, die Einführung
der Reformation durch Markgraf Karl II. zum 01. Juni 1556, die sich von
Langenau bis Gresgen und Endenburg erstreckende große Waldvogtei Tegernau ab
1564, die Jahre des 30-jährigen Krieges von 1618 - 1648, die fast vollständige
Zerstörung Tegernaus am 24. Januar 1678 durch die Franzosen, die erheblichen
Unruhen in den Revolutionsjahren 1848 und 1849, der 1870er Krieg und der I.
und II. Weltkrieg, die Gemeindereform 1972 bis zur Gründung der Einheitsgemeinde
Kleines Wiesental zum 01. Januar 2009.

Und eine sozialkritische Zeitreise über das harte und entbehrungsreiche Leben
der „Wälder" an den steilen und wenig ertragreichen Hängen des Kleinen Wiesentales
, die soziale Enge auf den Höfen und in den Dörfern, die hohe Mütter-
und Kindersterblichkeit, der Kinderreichtum und die Kinderarbeit bis zu derjenigen
der armen Hütejungen, das Los der Knechte und Mägde mit karger Entlohnung
zu „Martini" am 11. November jeden Jahres, die Leibeigenschaft, die Pest,
Cholera-, Typhus-, Scharlach-, Diphtherie- und andere Epidemien, die ständigen
Kriege mit Einquartierungen, Plünderungen und Kontributionen, die Missernten
mit Hungersnöten und Auswanderungen nach Amerika durch Wetterunbilden
und auch durch Vulkanausbrüche 1816 und 1846 in Indonesien bis zur eingreifenden
Umwandlung der jahrhundertealten Landwirtschaft durch die aufkommende
Industrialisierung.

Diese Heimatgeschichte wurde gezielt bei sonntäglichen „Krone"- Frühschoppen
angeboten durch Werner Stork aus Schopfheim mit „Die Verteidigungsschanzen
des Türkenluis im Kleinen Wiesental" am 20. Mai 2007 und „Das Rheingold zwischen
Mystik, Macht und Wirklichkeit - Auf den Spuren der badischen Golder"
am 11. März 2011, durch Prof. Dr. Klaus Schubring aus Hausen „Mit Folter und
Feuer - Einblicke in die Zeit der Hexenverfolgung" am 28. September 2008, durch

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