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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
76.2014, Heft 1.2014
Seite: 78
(PDF, 41 MB)
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Diese erfolgte jedoch erst ab 1693 unter dem Oberbefehl von Markgraf Ludwig
Wilhelm von Baden, auch Türkenlouis genannt, der hier nun auch die über die
Bergrücken des Kleinen Wiesentals laufende Vordere Linie 1) errichten ließ, die
als vorgeschobene Defensivlinie der bereits bestehenden Hinteren Linie 2) und
Teil der großen Schwarzwaldlinie dienen sollte. Mit dem Bau dieser Vorderen Linie
sollte somit langfristig das dahinter liegende Reichsgebiet vor weiteren französischen
Übergriffen geschützt werden. Dass mit dieser Entscheidung die dann vor
der Linie liegende Markgrafschaft schutzlos dem Feind ausgeliefert war, wurde
vom Hof in Wien billigend in Kauf genommen. Sicherlich auch ein Grund: das
Haus Habsburg war katholisch und die Markgrafschaft wüstgläubig, also evangelisch
. Vor allem fehlte aber das Geld, um weitere Linien zu errichten, zumal für
Wien seine Vorlande im wahrsten Sinne des Wortes am anderen Ende des Reiches
lagen.

Abb. 3: Der heutige Pass mit Blick auf Neuenweg. Im Vordergrund das Teilstück der Vorderen Linie
mit Laufgräben (Kommunikationslinie) und der integrierten Redoute (Viereckschanze). Erstmals nachgewiesen
konnte jetzt eine weitere Kommunikationslinie (Abb. 11-12), die an der Südflanke der Redoute
in Richtung Neuenweg hangabwärts geführt wurde. Das gesamte Gelände westlich vor der Redoute
ist künstlich steiler modelliert, um einen Angriff von Neuenweg kommend zu erschweren. Gut erkennbar
aus dieser Position von SO her ist der ursprüngliche Zugang zur Sternschanze von der Passhöhe
Hau hinauf zur Schanze, an der die nachträglich errichtete Linie rechts vorbei bis hoch in den Wald
führt. Der geteerte Zufahrtsweg im Vordergrund (mit Strommast und geparkten Fahrzeugen) bildete damals
die Grenze zwischen dem katholisch-habsburgischen Vorderösterreich (rechte Seite) und der evan-
gelisch-baden-durlachischen Markgrafschaft (linke Seite). Diese Grenzlinie setzte sich entlang dem
heutigen Wanderpfad rechtsseitig (östlich) der Sternschanze in Richtung Wald fort.

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