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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
76.2014, Heft 1.2014
Seite: 83
(PDF, 41 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2014-01/0085
Von Freiburg aus - über das Münstertal und die Sirnitz - war der schnelle Angriff
auf eine weitere Reichsstadt - in diesem Fall Schönau - auch strategisch-taktisch
naheliegend. Denn mit einer Bindung militärischer Kräfte im unmittelbar aktiv bedrohten
Hinterland wurde die französische Sicherung von Freiburg einfacher.

Zwischen dem ersten und zweiten Angriff auf Schönau 1677 und 1678 und dem
Eintreffen der Reichs- und Kreistruppen im habsburgischen Schönau 1688 vergehen
zehn Jahre und bis zur Errichtung der Defensivlinie um 1693 als Teilstück der
Vorderen Linie nochmals mindestens 5 Jahre - also insgesamt mehr als 15 Jahre:
In diesem Zeitraum stand diese Sternschanze somit den Franzosen zumindest anfänglich
immer noch zur Verfügung und war für weitere Angriffe auf das Reichsgebiet
jederzeit reaktivierbar. Zumal Frankreich am Oberrhein auch schon im Besitz
rechtsrheinischer Brückenköpfe war und zusätzlich z. B. auch bei Neuenburg
problemlos den Rhein überqueren konnte, um so eine permanente Bedrohungslage
für das Markgräflerland, aber auch für das Hinterland zu schaffen.

Dass die Sternschanze nach den Angriffen auf Schönau nicht von Seiten des
Reichs angegriffen bzw. gleich geschleift wurde, ist erstaunlich. Zumal dieser so
stark befestigte Punkt als Pass-Sicherung für das gesamte Hintere Wiesental eine
fortwährende Bedrohung bedeutete. Dies ist nur dann erklärbar, wenn anfänglich
diese Schanze von Frankreich zumindest zeitweise besetzt blieb, so dass zunächst

Abb. 11 und 12: Blick auf die südlich vom Hau-Pass liegende Redoute mit ihrer bislang bekannten
Kommunikationslinie (gelb), die Richtung der Bürchauer Schanze den Wald hoch zieht und im rechten
Bildrand gut erkennbar einen Knick macht - ein bewusst eingebautes Element, um die eigene Flanke in
Richtung Redoute durch seitliches Abwehrfeuer bestreichen und somit zusätzlich sichern zu können.
Über die Auswertung der invertierten Luftbilder besser erkennbar geworden ist das relativ große Areal
(grün), welches beim Bau der Redoute zusätzlich überformt wurde. In Richtung Neuenweg zu hat man
dazu das Gelände künstlich steiler gestaltet, um einen Angriff aus dem Westen zu erschweren, in Richtung
Osten wurde die ursprüngliche Kuppe erweitert, um dort einen in Richtung Osten platzierten Rückzugspunkt
(blau) zu errichten, der gleichzeitig die Kommunikation mit Sichtverbindung hinab ins Wembacher
Tal gewährleistete. Dazu richtete man von der Redoute aus einen zusätzlichen Laufgraben (rot)
ein. Genauso wie ein weiterer Laufgraben (rot), der direkt an der südlichen Flanke der Schanze aus in
Richtung Neuenweg angelegt wurde und somit die Kommunikation auch nach Westen sicherte.

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